OGH 4Ob54/75 (RS0018228)

OGH4Ob54/7518.11.1975

Rechtssatz

Ein stillschweigender Verzicht auf Überstundenentlohnung durch nicht sofortige Geltendmachung ist immer erst dann anzunehmen, wenn die verspätete Geltendmachung der Ansprüche im konkreten Fall mit Berücksichtigung auf besondere Umstände gegen Treu und Glauben verstößt.

Normen

ABGB §863 GII
ABGB §1444 Db
AZG §10

4 Ob 54/75OGH18.11.1975

Veröff: Arb 9406 = SozM IIIA,165

4 Ob 4/76OGH17.02.1976

Beisatz: Vertrauensverstoß insbesondere dann nicht, wenn der AG infolge Missachtung der kollektivvertraglichen "ordentlichen Aufzeichnungen" über die Überstundenleistungen mit der Geltendmachung von Überstundenentlohnung durch den Arbeitnehmer innerhalb der kollektivvertraglichen Verfallsfrist rechnen musste. (T1) <br/>Veröff: Arb 9454

4 Ob 5/77OGH01.02.1977

Beis wie T1; Veröff: DRdA 1978,246 (Prolest)

9 ObA 67/87OGH16.09.1987

Vgl auch; Beisatz: Kein Verstoß gegen Treu und Glauben, wenn der Dienstnehmer das Gehalt außergerichtlich einmahnt und erst später (aber innerhalb der Frist des § 1486 Z 5 ABGB) gerichtlich geltend macht. (T2) <br/>Veröff: WBl 1988,23 = Arb 10668

9 ObA 218/90OGH29.08.1990

Vgl auch; Beisatz: § 48 ASGG (T3)

9 ObA 43/91OGH13.03.1991

Beis wie T3; Veröff: ecolex 1991,485

9 ObA 367/93OGH23.02.1994

Vgl auch; Beis wie T2; Beis wie T3

9 ObA 182/99aOGH15.12.1999
9 ObA 166/13xOGH29.01.2014

Dokumentnummer

JJR_19751118_OGH0002_0040OB00054_7500000_001

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