OGH 7Ob27/75 (RS0049026)

OGH7Ob27/7513.2.1975

Rechtssatz

  1. 1) Der Ausdruck "Geschäfte" in § 271 ABGB ist ausdehnend auszulegen.
  2. 2) Von Interessenkollision nach § 271 ABGB kann nur dann die Rede sein, wenn zwischen einem Minderjährigen und seinem gesetzlichen Vertreter ein Rechtsgeschäft abzuschließen ist oder Ansprüche bestehen, die Gegenstand eines Rechtsstreites werden können (Wentzel - Piegler in Klang 2.Auflage 495 ff, SZ 38/163, JBl 1857/358, RZ 1966/163).

Normen

ABGB §271

7 Ob 27/75OGH13.02.1975

Veröff: SZ 53/136

1 Ob 8/80OGH31.10.1980

Veröff: SZ 53/136

2 Ob 599/90OGH05.09.1990

nur: Der Ausdruck "Geschäfte" in § 271 ABGB ist ausdehnend auszulegen. (T1) Veröff: RZ 1991/64 S 201 = ÖA 1991,138

4 Ob 557/90OGH20.11.1990

Auch; Veröff: ÖA 1991,106

3 Ob 513/92OGH11.03.1992

Vgl auch; nur T1; Veröff: RZ 1994/93 S 279

4 Ob 503/92OGH07.04.1992

nur T1

1 Ob 1542/93OGH22.06.1993

nur T1

10 ObS 5/95OGH31.01.1995

Beisatz: "Geschäfte" iS dieser Gesetzesstelle sind zB ein- und mehrseitige Rechtsgeschäfte, Rechtshandlungen, Rechtsverhältnisse, Rechtsstreite und behördliche Verfahren; der Begriff ist so weit zu fassen, wie Kollision im materiellen Sinn droht (RZ 1966, 163; Pichler in Rummel, ABGB**2 I §§ 271, 272 Rz 3). Eine solche Kollision droht, wenn bei Kollision im formellen Sinn zusätzlich noch ein Interessenwiderspruch besteht. (T2) Veröff: SZ 68/111

10 Ob 502/96OGH09.01.1996

Beis wie T2

10 ObS 2168/96pOGH30.07.1996

Vgl auch; Beisatz: Interessenkollision zwischen einem minderjährigen Unterhaltsberechtigten und dessen Unterhaltspflichtigen in einem Verfahren wegen Ausgleichszulage. (T3)

1 Ob 2410/96kOGH28.01.1997

nur T1

2 Ob 102/97gOGH26.05.1997

Auch; Beis wie T2; Beisatz: Dieser kann sich auch aus den Interessen anderer Personen als des Vertretungsbefugten ergeben, wenn letzterer geneigt sein könnte, diese Interesse denen des von ihm Vertretenen vorzuziehen. (T4)

Dokumentnummer

JJR_19750213_OGH0002_0070OB00027_7500000_006

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