Rechtssatz
Eine falsche Urkunde produziert, wer urkundliche Erklärungen mit dem Anschein ausstellt, als stammten sie von einer anderen Person. "Falsch" ist daher im Sinne von unecht in Bezug auf den Urkundenaussteller zu verstehen.
12 Os 104/74 | OGH | 17.12.1974 |
Veröff: EvBl 1975/179 S 355 = SSt 45/31 |
11 Os 153/75 | OGH | 06.05.1976 |
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10 Os 154/76 | OGH | 23.11.1976 |
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9 Os 181/80 | OGH | 24.02.1981 |
Veröff: EvBl 1981/185 S 519 = SSt 52/10 |
12 Os 32/85 | OGH | 18.04.1985 |
Vgl auch; Beisatz: Das Wesen der falschen (unechten) Urkunde besteht in der Täuschung über die Ausstelleridentität. (T1) |
14 Os 16/88 | OGH | 02.03.1988 |
Vgl auch; Beisatz: Kriterium einer echten Urkunde ist die Identität zwischen scheinbarem und wirklichem Aussteller. (T2) |
13 Os 123/89 | OGH | 23.11.1989 |
Vgl auch; Beisatz: Identitätstäuschung. (T3) Veröff: SSt 60/83 = ZVR 1990/114 S 303 |
11 Os 71/91 | OGH | 05.11.1991 |
Veröff: EvBl 1992/71 S 301 = JBl 1992,535 (zustimmend Kienapfel) |
14 Os 156/94 | OGH | 31.01.1995 |
Beisatz: Ohne Täuschung über die Identität des Ausstellers ist die Herstellung einer daher echten, bloß inhaltlich unrichtigen Urkunde (sogenannten Lugurkunde) für sich allein nur unter dem Aspekt der Fälschung eines Beweismittels nach § 293 StGB strafbar, wozu jedoch die vorgesehen Verwendung in einem gerichtlichen oder behördlichen Verfahren erforderlich ist. (T4) |
15 Os 54/99 | OGH | 06.06.1999 |
Beisatz: Das Unterfertigen eines Schriftstückes mit fremdem Namen bewirkt, liegt keine Ermächtigung zu einem solchen Unterzeichnen vor, eine falsche Urkunde (15 Os 49/92). Auch das (mündlich) geäußerte Vorhaben, eine bestimmte Erklärung schriftlich abgeben zu wollen, macht entsprechende Schriftstücke, die von anderen Personen hergestellt und eigenmächtig mit fremdem Namen unterschrieben werden, nicht zu echten Urkunden. (T5) |
13 Os 28/08d | OGH | 23.04.2008 |
Vgl auch; Beisatz: Das Verfassen von schriftlichen Lügen, das heißt die Herstellung von (bloßen) Lugurkunden sowie deren Gebrauch im Rechtsverkehr ist unter dem Aspekt und im Rahmen der §§ 223 f StGB straflos. (T6) |
17 Os 49/14f | OGH | 21.01.2015 |
Vgl auch; Beisatz: Auch so genannte verkürzte Urkunden, also Schriftstücke, bei denen die Erkennbarkeit des Ausstellers oder die Erklärung (hier: die Bescheinigung der pauschalen Entrichtung einer Parkometerabgabe durch den Inhaber einer Ausnahmebewilligung nach § 45 Abs 4 iVm § 43 Abs 2a Z 1 StVO [vgl § 4 Abs 2 iVm § 2 Abs 1 lit a PauschalierungsVO]) reduziert (dargestellt) ist, sind vom Regelungsbereich der §§ 223 f StGB erfasst. (T7) |
Dokumentnummer
JJR_19741217_OGH0002_0120OS00104_7400000_002
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