OGH 7Ob42/73 (RS0080927)

OGH7Ob42/737.3.1973

Rechtssatz

Der Leistungsfreiheit in Anspruch nehmende Versicherer hat nach § 181 Abs 1 VersVG zu beweisen, dass der vom Unfall Betroffene diesen vorsätzlich herbeigeführt hat. Diese Gesetzesbestimmung enthält aber nachgiebiges Recht. Nach den von den Versicherungsgesellschaften erlassenen Versicherungsbedingungen bildet das Erleiden eines unfreiwilligen Unfalles in der Regel eine Voraussetzung für den Leistungsanspruch (VersR 1969,609 f). Es trifft daher den Versicherungsnehmer beziehungsweise den nach dem Versicherungsvertrag Anspruchsberechtigten die Beweislast für das Vorliegen eines Unfalles im Sinne des Art 2 Z 1 AUVB 1965. An den vom Kläger zu erbringenden Beweis der Unfreiwilligkeit des Unfalles sind keine hohen Anforderungen zu stellen (mit zahlreichen Literaturhinweisen und Judikaturhinweisen).

Normen

AUVB 1965 Art2 Z1
VersVG §181

7 Ob 42/73OGH07.03.1973
7 Ob 147/73OGH22.08.1973

Veröff: SZ 46/77 = VersRdSch 1974,102 (Baumann) = VersR 1974,610 = VersR 1974,407 = RZ 1974/3 S 11

7 Ob 33/83OGH05.05.1983

Auch

7 Ob 186/04kOGH08.09.2004

Vgl auch; Beisatz: Im Zweifel hat der Versicherungsnehmer zu beweisen, dass zwischen dem Unfallereignis, der Gesundheitsschädigung (Unfallereignisfolge) und dem für den Leistungsanspruch relevanten Gesundheitsschaden (Unfallfolge) ein adäquater Kausalzusammenhang besteht. Darüber hinaus kann der Versicherer den Beweis erbringen, dass die Beeinträchtigung auch ohne Unfall später mit Sicherheit eingetreten wäre (überholende Kausalität). (T1)

7 Ob 217/08zOGH10.12.2008

Auch

7 Ob 187/11tOGH12.10.2011

Auch

7 Ob 197/11pOGH30.11.2011

Auch

7 Ob 195/11vOGH30.11.2011

Auch

7 Ob 67/15aOGH02.07.2015
7 Ob 213/16yOGH25.01.2017

Auch

7 Ob 147/21zOGH15.09.2021

Beis wie T1

Dokumentnummer

JJR_19730307_OGH0002_0070OB00042_7300000_001

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