OGH 2Ob89/64 (RS0014120)

OGH2Ob89/6416.4.1964

Rechtssatz

Bei der Beurteilung des verpflichtenden Stillschweigens ist zwar Zurückhaltung geboten, doch ist seine Deutung als Annahme namentlich dann gerechtfertigt, wenn die Ablehnung durch erkennbar wichtige Interessen des Vorschlagenden, namentlich innerhalb bereits bestehender Rechtsverhältnisse, geboten und ohne ernstliche Behelligung des schweigenden Partners möglich war, wenn ferner die Gegenseite auf die Beantwortung rechnen und bei Ausbleiben der Antwort Grund zur Annahme haben konnte, daß man mit dem Vorschlage einverstanden sei und alles in Ordnung gehe.

Normen

ABGB §863 B

2 Ob 89/64OGH16.04.1964

Veröff: SZ 37/59

2 Ob 46/65OGH01.04.1965

Auch

1 Ob 243/68OGH18.10.1968

Beisatz: Stillschweigende Bevollmächtigung eines Rechtsanwaltes. (T1)<br/>Veröff: NZ 1969,157

1 Ob 103/72OGH07.06.1972

Beisatz: Schweigen durch 1 1/4 Jahre zur Abänderung einer<br/>Benützungsregelung. (T2) Veröff: MietSlg 24080

4 Ob 61/72OGH20.10.1972

Veröff: ZAS 1974,137 ( zust Rummel ) = SozM IA/e,1093

1 Ob 20/74OGH29.03.1974
6 Ob 507/78OGH06.04.1978

Beisatz: Saldo-Anerkennung (T3)

4 Ob 525/78OGH05.09.1978
4 Ob 11/79OGH27.03.1979

Veröff: Arb 9776 = ZAS 1980,58 ( mit Anm von Buchsbaum )

8 Ob 531/79OGH24.04.1980

nur: Bei der Beurteilung des verpflichtenden Stillschweigens ist<br/>Zurückhaltung geboten. (T4) Beisatz: Die Annahme einer<br/>Vertragsänderung wird in der Regel nur dann gerechtfertigt sein, wenn<br/>nicht nur lange Übung, sondern auch sonstige Umstände für eine solche<br/>sprechen. (T5)

2 Ob 517/80OGH06.05.1980
6 Ob 547/80OGH23.06.1980
1 Ob 531/81OGH15.07.1981

nur: Deutung als Annahme namentlich dann gerechtfertigt, wenn die<br/>Ablehnung durch erkennbar wichtige Interessen des Vorschlagenden,<br/>namentlich innerhalb bereits bestehender Rechtsverhältnisse, geboten<br/>und ohne ernstliche Behelligung des schweigenden Partners möglich<br/>war, wenn ferner die Gegenseite auf die Beantwortung rechnen und bei<br/>Ausbleiben der Antwort Grund zur Annahme haben konnte, daß man mit<br/>dem Vorschlage einverstanden sei und alles in Ordnung gehe. (T6)<br/>Veröff: MietSlg 33140

5 Ob 740/81OGH01.12.1981

nur T6

1 Ob 508/82OGH17.02.1982

nur T6

1 Ob 657/82OGH15.09.1982

nur T4

5 Ob 523/83OGH01.03.1983

Auch; nur T6

1 Ob 520/84OGH02.05.1984

nur T6

6 Ob 604/83OGH25.05.1984

Auch; nur T6

1 Ob 660/84OGH19.09.1984

nur T4; Veröff: SZ 57/142

3 Ob 524/84OGH03.10.1984
7 Ob 600/89OGH15.06.1989

nur T6

3 Ob 103/20yOGH23.09.2020

nur T6; Beisatz: Hier: Angebot, das Honorar für erbrachte (Rechtsanwalts-)Leistungen vorerst nicht abzurechenen (fällig zu stellen). (T7)

Dokumentnummer

JJR_19640416_OGH0002_0020OB00089_6400000_001

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