OGH 5Os1128/54 (RS0098334)

OGH5Os1128/5422.6.1956

Rechtssatz

Das Interesse der Parteien am Ausschluß der Öffentlichkeit hat hinter dem der Allgemeinheit an der öffentlichen Durchführung von Strafverhandlungen grundsätzlich, soweit nicht das Gesetz ausdrücklich Ausnahme hievon bestimmt, zurückzutreten.

Normen

StPO §229

5 Os 1128/54OGH22.06.1956

Veröff: SSt XXVII/38

11 Os 111/73OGH19.10.1973

Beisatz: Bloßlegung der Intimsphäre des Angeklagten ist nicht mit Gefährdung der Sittlichkeit gleichzusetzen. (T1)

9 Os 61/77OGH03.05.1977
9 Os 102/79OGH18.09.1979

Vgl; Beisatz: Bloßlegung der sittlichen Intimsphäre des jugendlichen Notzuchtsopfers als Ausschlußgrund. (T2)

10 Os 60/80OGH21.07.1981

Ähnlich; Beisatz: So auch RZ 1961,40. (T2) Veröff: EvBl 1982/41 S 132

11 Os 52/85OGH04.06.1985

Vgl auch

12 Os 176/85OGH30.01.1985
15 Os 44/93OGH18.11.1993

Vgl auch; Beisatz: Das Verfahren vor den Strafgerichten ist - wie es auch dem Verfassungsgebot des Art 90 Abs 1 B-VG und des Art 6 Abs 1 MRK entspricht - grundsätzlich öffentlich. Ein Ausschluß der Öffentlichkeit kommt demnach nur dann in Frage, wenn eine der Voraussetzungen des § 229 StPO unzweifelhaft gegeben ist. (T4)

14 Os 178/93OGH18.01.1994

Ausdrücklich gegenteilig; Beisatz: Der Schutz der Privatsphäre (einer Zeugin) prävaliert. (T5)

15 Os 74/21bOGH15.09.2021

Vgl; Beis wie T4

Dokumentnummer

JJR_19560622_OGH0002_0050OS01128_5400000_004

Lizenziert vom RIS (ris.bka.gv.at - CC BY 4.0 DEED)