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Zu ebener Erde und erster Stock

AufsätzeChristoph Bezemek**Univ.-Prof. Dr. Christoph Bezemek, B.A. LL.M., Institut für Öffentliches Recht und Politikwissenschaft, Universität Graz, Universitätsstraße 15, 8010 Graz, Österreich, <christoph.bezemek@uni-graz.at >.ZÖR 2021, 11 Heft 1 v. 15.3.2021

Zur Aufgabenstellung

Die Aufgabenstellung, die „gelungenste und [...] die misslungenste Entscheidung des Österreichischen Verfassungsgerichtshofs seit 1920“ einer Gruppe facheinschlägiger Professorinnen und Professoren anzutragen, scheint naheliegend. Immerhin handelt es sich dabei ja um jene, die es wissen müssen. Ebendieser Umstand birgt aber offenkundige Gefahren. Denn Professorinnen und Professoren (zumal facheinschlägige) sind ja typischerweise nicht nur jene, die es wissen müssen, sondern auch jene, die es immer schon gewusst haben. Damit steht sowohl zu befürchten, dass eine solche Umfrage eher das Tadelns- als das Lobenswerte hervorbringt, als auch, dass (allenfalls) ausgesprochenes Lob von (jedenfalls) unausgesprochenem Tadel überschattet bleibt. Würde sich das bewahrheiten, wäre das Gesamtergebnis sicherlich noch immer lesenswert,11Immerhin: Wir kennen solche Formate. Und sie erfüllen akademisch ebenso wie rechtsstaatlich eine wichtige Funktion – stilbildend für den gegenwärtigen Diskurs im deutschen Sprachraum Matthias Jaestedt ea, Das entgrenzte Gericht: Eine kritische Bilanz nach sechzig Jahren Bundesverfassungsgericht (2011). aber doch eher Generalabrechnung als Blütenlese und damit vielleicht eine mindergeeignete Geburtstagsgabe.

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