Festschriften sind eine feine Sache. Für den Empfänger bedeuten sie Anerkennung. Die Autoren können sich einer Dankesschuld entledigen und/oder ihre Verehrung ausdrücken und haben - nicht ganz selbstlos - oft auch eine Möglichkeit, bereits fertige Manuskripte zu verwerten. Eine Voraussetzung dafür ist, dass der Herausgeber den thematischen Bogen so weit wie möglich spannt, ohne den Bezug zum Geehrten völlig aus den Augen zu verlieren. Eine damit verbundene inhaltliche Heterogenität wird oft in Kauf genommen, auch wenn dadurch der effiziente Gebrauch der Publikation durch den Leser erschwert wird. Im vorliegenden Fall ist dies gut zu beobachten. Legitimiert durch das breite Oeuvre des Geehrten, Hans Paul Prümm, langjähriger Professor an der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin (HWR Berlin), führt uns die Festschrift in das weite Land von Recht und Ethik in Gesellschaft und Verwaltung mit Abstechern zu Fragen der Rechtssprache und studienrelevanten Themenstellungen. Allgemeine Betrachtungen wechseln sich mit situationsbezogenen Analysen ab (zB Guy Beaucamp, Öffentliches Beten als Gefährdung des Schulfriedens?, Jens M. Schmittmann, Verfassungsrechtliche Probleme des Insolvenzrechts, Richard Ley, Die Wahl des Regierenden Bürgermeisters von Berlin 1951-2011). Am ehesten kohärent sind die Beiträge zu Recht und Ethik in der Verwaltung, auf die, soweit sie von verwaltungswissenschaftlicher Relevanz sind, im Folgenden näher eingegangen werden soll.