Die Beiträge des vorliegenden Sammelbandes entstanden auf Anforderung der deutschen Monopolkommission, um als Grundlage für die von ihr aufgrund von § 36 dt Allgemeines EisenbahnG regelmäßig vorzunehmende wettbewerbliche Bewertung des deutschen Schienenverkehrsmarktes zu dienen. Im Zentrum des Sammelbandes steht ein Beitrag von Alexander Eisenkopf unter Mitarbeit von Carsten Hahn und Christian Schnöbel, der sich der Frage widmet, mit welchen Verkehrsträgern die Bahn im Wettbewerb steht und ob es auf den jeweiligen Märkten zu Gunsten oder zu Lasten der Bahn zu Wettbewerbsverzerrungen kommt. In einem ersten Schritt wird dabei für die drei relevanten Marktsegmente (Personennahverkehr, Personenfernverkehr, Güterverkehr) eine Marktabgrenzung durchgeführt und geklärt, welche anderen Verkehrsträger (Straßenverkehr, Luftverkehr, Binnenschiffsverkehr) als Wettbewerber anzusehen sind. Danach wird jeweils die Frage nach Wettbewerbsverzerrungen gestellt. Im Ergebnis gelangt der Autor dabei zum Schluss, dass die Verzerrungen des Wettbewerbs zwischen den Verkehrsträgern ein wesentlich geringeres Ausmaß annehmen, als gemeinhin angenommen. Eine deutlich größere Rolle, die zu Lasten des Schienenverkehrs gehe, spiele der bei diesem Verkehrsträger im Vergleich zu anderen Verkehrsträgern viel geringere intramodale Wettbewerb (also Wettbewerb zB zwischen verschiedenen Schienenverkehrsunternehmen). Das geringe Ausmaß an intramodalem Wettbewerb verhindere ausreichende Effizienzsteigerungen der Schiene und sei daher ein Hauptgrund für ihre im Vergleich zu anderen Verkehrsträgern schlechtere Marktposition.