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Die europäische Schuldenaversion. Schuldengrenze versus Investitionen?

Weitere HauptartikelGunther TichyWuG 2019, 67 Heft 1 v. 17.4.2019

Unter deutscher Führung haben die EU und einige europäische Staaten eine geradezu krankhafte Aversion gegen Schulden entwickelt. Nicht bloß Staatsschulden gelten als grundsätzlich kontraproduktiv, erhebliche Angst besteht auch vor einer Überschuldung der Firmen. Es gab zwar (und gibt z. T. noch immer) Phasen (und Länder11So etwa erscheint die geplante Ausweitung des italienischen Budgetdefizits weniger wegen des relativ hohen Schuldenstands bedenklich, sondern vielmehr, weil sie nicht strukturverbesserenden Investitionen, sondern dem Konsum zugutekommt; siehe dazu Subacci (2018).), die solche Sorgen als verständlich erscheinen lassen. Allerdings haben inzwischen fast alle Staaten ihre Budgetdefizite erheblich reduziert, und die Unternehmungen zahlen sogar Schulden zurück. Insofern wäre ein Ende der Schuldendiskussion zu erwarten gewesen. Tatsächlich wird aber die Angst vor Schulden jetzt mit einem zusätzlichen Argument geschürt: dass sie bei einer künftigen Zinssteigerung zu einer untragbaren Zinsenbelastung führen könnten (siehe dazu etwa den deutschen Sachverständigenrat [2017, S. 3f] und die Medienzitate im Kasten).

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