Der kürzlich entschiedene Fall warf bedeutende steuerverfassungsrechtliche Fragen auf, mit denen sich der Supreme Court bislang nur selten auseinandersetzen musste: Welche Reichweite hat die Besteuerungskompetenz nach dem 16. Verfassungszusatz? Besteht ein verfassungsrechtliches Realisationserfordernis für die Einkommensbesteuerung? Und was bedeutet Realisierung überhaupt? (FN ) Denn mit wurde zum ersten Mal seit mehr als 100 Jahren die Verfassungsmäßigkeit einer Einkommensbesteuerung, konkret der beanstandet. (FN ) Dabei handelt es sich um eine einmalig erhobene Steuer, die rückwirkend auf alle seit 1986 akkumulierten, und nicht ausgeschütteten Gewinne von erhoben wird. Die Besteuerung erfolgt, indem sämtliche einbehaltene Gewinne den US-Gesellschaftern unmittelbar anteilig zugerechnet werden - und zwar unabhängig davon, ob ihnen diese Gewinne auch tatsächlich zugeflossen sind. (FN ) Die Kläger, das Ehepaar sahen darin die Besteuerungskompetenz des 16. Verfassungszusatzes überschritten. Dieser sehe ihrer Ansicht nach nämlich vor, dass die Gewinne realisiert wurden. (FN ) Doch wie entschied der Supreme Court den Fall und welche Implikationen ergeben sich für das US-Steuersystem?

