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Widerruf der Ausschreibung aus sachlichen Gründen

JudikaturLeitsatzsammlungRPA-Slg 2019/77RPA 2019, 381 Heft 6 v. 15.12.2019

§ 310 BVergG 2018

BVwG, 14.03.2019, W187 2214491-2/22E

Der Auftraggeber kann die Ausschreibung gemäß § 310 BVergG aus sachlichen Gründen widerrufen. Der Widerruf der Ausschreibung muss auf objektiven Gründen beruhen. Er kann in jedem Stadium des Vergabeverfahrens erfolgen, zu dem diese Gründe hervorkommen. Der Widerruf muss nicht auf schwerwiegenden Gründen basieren (EuGH 16.9.1999, C-27/98 , Metalmeccanica Fracasso, Slg 1999, I-5697, Rn 23 und 25; VwGH 18.10.2012, 2012/04/0123). Es muss sich jedoch um objektive Gründe handeln (BVA 3.4.2007, N/0018-BVA/10/2007-029). Auch ein Widerruf wegen eines Fehlers des Auftraggebers ist möglich (EuGH 16.10.2003, C-244/02 , Kauppatalo Hansel, Slg 2003, I-12.139, Rn 36; OGH 23.10.2018, 10 Ob 21/18p). Der Auftraggeber ist also nicht gehalten, einen einmal ausgeschriebenen Auftrag tatsächlich zu vergeben (BVA 20.12.2012, N/0103-BVA/10/2012-34). An die Gründe für den Widerruf aus sachlichen Gründen ist kein strenger Maßstab anzulegen (VwGH 6.3.2013, 2013/04/0011; BVA 19.8.2013, N/0073-BVA/08/2013-47).

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