In einem aktuellen Fall hatte sich der OGH mit der Frage auseinanderzusetzen, ob ein Verkehrsunfall eines Arbeitnehmers auf dem Heimweg infolge von Übermüdung und unter Alkoholeinfluss unter den Schutz der Unfallversicherung fällt. Er führt dazu aus, dass ein Unfall, der auf dem Heimweg infolge beruflicher Übermüdung (im Ausgangsfall nach einer 13-stündigen Arbeitsschicht) eintritt, jedenfalls unfallversicherungsrechtlich geschützt ist, weil man vom DN nicht verlangen kann, dass er sich erst entsprechend ausruht, bevor er den Weg nach Hause antritt. Dies gilt auch dann, wenn der DN zum Unfallzeitpunkt stark alkoholisiert war, die Alkoholisierung aber nicht die rechtlich erhebliche Ursache für den Eintritt des Versicherungsfalls war, sondern die Alkoholisierung und die Übermüdung durch die lange Arbeitstätigkeit gleichwertige Ursachen für das Einschlafen des DN waren.
