I. Eine traditionsreiche Geschichte – öffentliche Aufträge als politisches Instrument
Johannes Bauer und Markus Marterbauer haben 1991 eine wegweisende Studie veröffentlicht, in der sie, mögliche Entwicklungen des Verhältnisses Österreichs zur damaligen europäischen Gemeinschaft antizipierend, untersucht haben, welche ökonomischen Effekte von einer "Liberalisierung" des öffentlichen Auftragsvergabewesens in Österreich ausgehen.1) Sie sind dabei von einer strukturellen Betrachtung des öffentlichen Beschaffungswesens ausgegangen.2) Wenig überraschend, wenn man sich die Geschichte des öffentlichen Vergabewesens vor Augen führt,3) bildet damit der öffentliche Auftrag als (wirtschafts-)politisches Steuerungsinstrument den Ausgangspunkt: