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Vergaberecht als Steuerungsinstrument

BeiträgeMichael HoloubekÖZW 2020, 202 Heft 4 v. 15.9.2020

I. Eine traditionsreiche Geschichte – öffentliche Aufträge als politisches Instrument

Johannes Bauer und Markus Marterbauer haben 1991 eine wegweisende Studie veröffentlicht, in der sie, mögliche Entwicklungen des Verhältnisses Österreichs zur damaligen europäischen Gemeinschaft antizipierend, untersucht haben, welche ökonomischen Effekte von einer "Liberalisierung" des öffentlichen Auftragsvergabewesens in Österreich ausgehen.1)1)Bauer/Marterbauer (Hrsg), Ende des Protektionismus – Ökonomische Effekte der Liberalisierung des öffentlichen Beschaffungswesens in Österreich (1991). Sie sind dabei von einer strukturellen Betrachtung des öffentlichen Beschaffungswesens ausgegangen.2)2)Bauer/Marterbauer haben versucht, jenseits einzelfallbezogener Betrachtung insbesondere im Hinblick auf Fehlentwicklungen oder vordergründiger Protektionismusargumente Ziele und Funktionen der öffentlichen Auftragsvergabe in den Fokus zu stellen, vgl dazu das von Bauer/Marterbauer (FN 1) verfasste Vorwort zu dieser Studie. Wenig überraschend, wenn man sich die Geschichte des öffentlichen Vergabewesens vor Augen führt,3)3)Siehe Schoenmaker, Die historische Entwicklung des Vergabeverfahrens in Deutschland, Österreich und der Schweiz (2019). bildet damit der öffentliche Auftrag als (wirtschafts-)politisches Steuerungsinstrument den Ausgangspunkt:

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