Für die Wirkungsweise steuerlicher Anreize ist die Forschungsfrage, ob sich Unternehmen mit und ohne steuerliche Verlustvorträge in Entscheidungsprozessen wie der Investitions- und Finanzierungspolitik voneinander unterscheiden, von besonderer steuerpolitischer Relevanz. Die Identifikation von Unternehmen mit steuerlichen Verlustvorträgen erfolgt in der empirischen Steuerforschung typischerweise anhand von datenbankgestützten Verfahren. Im vorliegenden Beitrag wird die Trennschärfe derartiger Methoden untersucht. Für eine Stichprobe österreichischer Konzerne wird dabei der Steuerstatus nach verschiedenen Verfahren ermittelt und mit dem tatsächlichen Steuerstatus der Unternehmen in den Jahren 2008 und 2007 verglichen. Die Ergebnisse der Untersuchung zeigen, dass die in der empirischen Steuerforschung angewandten Identifikationsmethoden substanzielle Verlustvorträge präziser identifizieren können als das einfache Vorhandensein von positiven Verlustvorträgen. Generell ist die Trennschärfe der Verfahren jedoch als gering einzustufen.