Das 2. Quartal war zwar das beste für die internationalen Aktienmärkte seit mehreren Jahren, brachte aber auch (zumindest bis Mitte Juni) eine überaus starke Performance auf den Rentenmärkten. Damit wurde der Mechanismus der letzten Jahre - wonach eine Erholung der Aktien meist zu Lasten der Staatsanleihen ging - außer Kraft gesetzt. Das Ende des Irak-Krieges und die Ergebnisse der US-Unternehmen im 1. Quartal, die deutlich über den Erwartungen hereinkamen, sorgten für eine merkliche Stimmungsverbesserung an den Börsen. Das läßt sich auch an den Börsebriefen ablesen: Mit einem Anteil von nur 16,3% befinden sich die pessimistisch gestimmten Autoren auf dem tiefsten Niveau seit 1987! Gleichzeitig sorgten aufkommende Deflationsängste für eine heftige Rallye bei den Staatsanleihen, die die Renditen im Juni auf den tiefsten Stand seit den fünfziger Jahren trieb. Die letzten beiden Quartalswochen waren dann aber von einer deutlichen Korrektur an den Rentenmärkten geprägt, womit sich das Szenario einer bevorstehenden Konjunkturerholung auch bei den Anleihen durchsetzte.