Im Zusammenhang mit der steigenden Bedeutung des Kapitalmarktes rücken auch in Österreich Fragen des Verhaltens von Analysten und Portefeuillemanagern in den Vordergrund. Bedauerlicherweise ist bei uns eine tiefergehende Auseinandersetzung mit ethischen Grundfragen im Wertpapiergeschäft bislang unterblieben. Verhaltensnormen und Standards, wie sie beispielsweise für Rechtsanwälte, Wirtschaftstreuhänder oder Ärzte ganz selbstverständlich sind, sind in diesem Bereich noch nicht so entwickelt. Hätten wir strenge Verhaltensnormen - sozusagen ein Berufsethos und einen Verhaltenskodex -, dann wäre vielen Diskussionen der jüngsten Zeit über die Objektivität von Wertpapieranalysen beispielsweise weitgehend die Grundlage entzogen.