Der vorliegende Artikel vermittelt einen Überblick über den Stand der empirischen Abschreckungsforschung. Zunächst werden kriminologische Befunde zur generalpräventiven Wirkung der Wahrscheinlichkeit, Strenge und Schnelligkeit gerichtlicher Sanktionen vorgestellt. Ausgehend von einer insgesamt bestenfalls bescheidenen Wirksamkeit allenfalls der Strafwahrscheinlichkeit wird dann das Augenmerk auf eine neue Stoßrichtung der Generalpräventionsforschung gelegt, die unter dem Leitmotiv „differentielle Abschreckbarkeit“ nach Merkmalen fragt, welche die Empfänglichkeit für Sanktionsdrohungseffekte zumindest in Teilgruppen der Bevölkerung erhöhen.