Arbeitskräfteüberlassung wirft in der Praxis viele Abgrenzungsfragen auf, die meist nur im Einzelfall zu beurteilen sind. Vogt-Majarek fasst die wesentlichen Fragen, vor allem bei der Abgrenzung von Werkvertrag und Arbeitskräfteüberlassung und die sich aus der vorgenommenen Zuordnung ergebenden Konsequenzen, zusammen. Bei der Abgrenzung ist der wahre wirtschaftliche Gehalt der Vertragsbeziehung ausschlaggebend und nicht die Bezeichnung oder äußere Anhaltspunkte. Die Autorin führt wichtige Kriterien an, anhand deren die Abgrenzungsprüfung erfolgt: Setzen die Arbeitskräfte ihre Arbeitsleistung im Betrieb des Werkbestellers ein und erbringen sie dort dieselbe Leistung wie die Stammbelegschaft? In welchen Betrieb sind die Arbeitnehmer organisatorisch eingegliedert und von wem erhalten sie Weisungen? Wessen Material und Werkzeug wird verwendet? Bei grenzüberschreitender Überlassung ist im Unterschied zu Überlassungen innerhalb Österreichs auf das Vorliegen nicht nur eines der oben genannten Kriterien abzustellen, sondern müssen mehrere Kriterien vorliegen, damit von einer Überlassung auszugehen ist.