OGH 5Ob1045/94(5Ob1046/94, 5Ob1047/94, 5Ob1048/94, 5Ob1049/94, 5Ob1050/94, 5Ob1051/94, 5Ob1052/94, 5Ob1053/94, 5Ob1054/94, 5Ob1055/94, 5Ob1056/94, 5Ob1057/94, 5Ob1058/94, 5Ob1059/94)

OGH5Ob1045/94(5Ob1046/94, 5Ob1047/94, 5Ob1048/94, 5Ob1049/94, 5Ob1050/94, 5Ob1051/94, 5Ob1052/94, 5Ob1053/94, 5Ob1054/94, 5Ob1055/94, 5Ob1056/94, 5Ob1057/94, 5Ob1058/94, 5Ob1059/94)21.6.1994

Der Oberste Gerichtshof hat durch den Senatspräsidenten des Obersten Gerichtshofes Dr.Zehetner als Vorsitzenden sowie die Hofräte des Obersten Gerichtshofes Dr.Schwarz, Dr.Floßmann, Dr.Adamovic und Dr.Baumann als weitere Richter in den zur gemeinsamen Verhandlung und Entscheidung verbundenen außerstreitigen Mietrechtssachen der Antragsteller 1.) Medayin A*****, 2.) Tas I*****, 3.) Zelvi K*****,

4.) Dragisa A*****, 5.) Zorica A*****, 6.) Nesrin Ö*****, 7.) Andrzej P*****, 8.) Ismail C*****, 9.) Wieslaw G*****, 10.) Ahmad Falahi Moghadam K*****, 11.) Safiye A*****, 12.) Battal Ö*****, 13.) Fatma Ö*****, 14.) Marko B*****, 15.) Aslan Z***** und 16.) Djuro P*****, sämtliche *****, die 1., 3.-16.Antragsteller vertreten durch Helmut T*****, Verein M*****, ********** der 2.Antragsteller vertreten durch Mag.Martina W*****, Sekretär der M*****vereinigung Österreichs,***** wider die Antragsgegner 1.) Andreas G*****, Hauseigentümer,***** 2.) Maria P*****, Hauseigentümerin, *****3.) Dr.Silvia J*****, Hauseigentümerin,***** 4.) Milica R*****, Hauseigentümerin, *****5.) Ing.Peter K*****, Hauseigentümer,***** 6.) Elke K*****, Hauseigentümerin, *****7.) Ing.Eduard P*****, Hauseigentümer, *****8.) Christine P*****, Hauseigentümerin, *****9.) Dr.Robert O*****, Rechtsanwalt, *****als Masseverwalter im Konkurs über das Vermögen der Baugesellschaft Dipl.Ing.R***** GesmbH, 10.) Maria S*****, Hauseigentümerin, *****11.) M***** Gesellschaft mbH, ********** 12.) Kommerzialrat Gerold L*****, Hauseigentümer, *****die 7.- und 8.Antragsgegner vertreten durch Dr.Ulrike Bauer, Rechtsanwältin in Wien, die 9.- und 12.Antragsgegner vertreten durch Dr.Herbert Mayer, Rechtsanwalt in Wien, wegen § 37 Abs 1 Z 1 und 8 MRG, infolge außerordentlichen Revisionsrekurses der Antragsgegner Dr.Robert O***** und Kommerzial Gerold L***** gegen den Teilsachbeschluß des Landesgerichtes für ZRS Wien als Rekursgericht vom 29.Dezember 1993, GZ 48 R 942,958-971/93-77, folgenden

Beschluß

gefaßt:

 

Spruch:

Die Akten werden dem Erstgericht mit dem Auftrag zurückgestellt, den zweitinstanzlichen Teilsachbeschluß vom 29.12.1993 an die dem Verfahren bisher nicht beigezogene Gegnerin der Antragsteller Milica R***** samt Rechtsbelehrung sowie dem weiteren Hinweis zuzustellen, daß die Verletzung ihres rechtlichen Gehörs nicht mehr aufzugreifen ist, wenn sie gegen die Entscheidung der zweiten Instanz kein zulässiges Rechtsmittel erhebt.

Text

Begründung

Rechtliche Beurteilung

In dem bis zur Entscheidung gediehenen Teil des Verfahrens haben die Antragsteller gemäß § 2 Abs 3 MRG iVm § 37 Abs 1 Z 1 MRG ihre Anerkennung als Hauptmieter jener Wohnungen im Haus ***** begehrt, die ihnen von der 11.Antragsgegnerin in "Unterbestand" gegeben wurden. An einem solchen (vor Inkrafttreten des 3.WAG eingeleiteten) Verfahren sind alle Miteigentümer des Hauses zu beteiligen, weil ihnen in allen gültig zustandegekommenen Mietverhältnissen über nicht in Wohnungsseigentum stehende Objekte ihres Hauses Vermieterstellung zukommt und das Bestehen der Bestandverhältnisse ihnen gegenüber nur einheitlich festgestellt werden kann (vgl SZ 61/155 ua).

Zu den Miteigentümern des verfahrensgegenständlichen Hauses gehört laut vorliegendem Grundbuchsauszug auch Milica R*****, die versehentlich am Verfahren nicht beteiligt wurde. Das Verfahren ist daher ihr gegenüber - ohne daß dies nach der Aktenlage auch den Ausschluß ihrer Streitgenossen vom rechtlichen Gehör bewirkt hätte (vgl Fasching IV, 127) - mit dem Nichtigkeitsgrund des § 477 Abs 1 Z 4 ZPO behaftet. Diese Nichtigkeit kann allerdings im Rechtsmittelverfahren nicht mehr wahrgenommen werden, wenn der übergangenen Partei die Sachentscheidung des Gerichtes zugestellt und dagegen von der Betroffenen kein zulässiges Rechtsmittel erhoben wird. Zumindest im Mehrparteienverfahren nach § 37 MRG und § 26 WEG bietet sich diese Möglichkeit einer "Heilung" von Verletzungen des Parteiengehörs an (vgl WoBl 1990, 165/84; 5 Ob 51/91; 5 Ob 104/92; 5 Ob 149/92), weshalb sie auch hier zu nutzen ist.

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