19.2 Leutehaftung des Vereins

Eine deliktische Haftung des Vereins für Personen, die weder Repräsentanten noch Organe sind, ist nur im Rahmen des § 1315 ABGB gegeben. Nach dieser Gesetzesstelle haftet der Ge

schäftsherr, der sich einer untüchtigen oder wissentlich einer gefährlichen Person zur Besorgung seiner Angelegenheiten bedient. Ob der betreffende „Gehilfe“ Dienstnehmer oder bloßes Vereinsmitglied ist, ist bedeutungslos. Allerdings muss ein Über- und Unterordnungsverhältnis gegeben sein.^22392239Reischauer in Rummel II3 Rz 1 zu § 1315; ebenso Ostheim in Korinek/Krejci 167. Die überwiegende Judikatur verneint allerdings die Notwendigkeit des Vorhandenseins eines Abhängigkeitsverhältnisses als Voraussetzung dieser Haftung.^22402240Reischauer, aaO.