I. Einleitung
Hanns F. Hügel zum Umgründungssteuerrecht Neues zu bieten, fällt schwer. Darum möchte ich ihm eine etwas ausgefallene Querschnittsmaterie kredenzen, nämlich das Zusammenspiel von Schiedsklauseln1 und Umgründungen. Wie bereits der Titel des Beitrags besagt, geht es um zwei gänzlich verschiedene Aspekte: Bei der „schiedsunterworfenen Umgründung“ (Teil I) sind mit dem Umgründungsvorgang an sich verbundene Streitigkeiten angesprochen, die kraft Satzung oder kraft gesonderter Vereinbarung einem Schiedsverfahren unterworfen sind, wobei ich mich auf Verschmelzung, Umwandlung, Einbringung und Spaltung beschränke. Eine zentrale Rolle spielen hier die in „Statuten“ enthaltenen Schiedsklauseln (idF auch „Satzungsklauseln“ genannt), für die das – an sich auf Schiedsvereinbarungen abstellende – ZPO-Schiedsverfahrensrecht sinngemäß gilt (§ 581 Abs 2 ZPO). Ausgeklammert bleiben Personengesellschaften (für die allerdings nach überwiegender österreichischer Ansicht,2 wenngleich nicht nach vorherrschender deutscher Ansicht,3 ebenfalls statutarische Schiedsklauseln in Frage kommen). Ebenfalls ausgeklammert bleiben Fälle mit Auslandsbezug, sodass sich keine Fragen nach IPR-Einordnung oder ausländischer lex arbitri stellen.

