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Aktuelle Rechtsfragen des deutschen und österreichischen Organhaftungsrechts bei Aktiengesellschaften (Haarmann)

Haarmann1. AuflDezember 2015

I. Einleitung

Das Thema der Organhaftung bei Aktiengesellschaften hat rechtskreisübergreifend eine besondere Brisanz. Diese ist neben der rechtlichen Komplexität dieser Materie insbesondere einem gesteigerten öffentlichen Interesse sowie einer damit einhergehenden medialen Präsenz

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geschuldet. Zur Haftung führende Entscheidungen von Organen haben häufig Konsequenzen über das betroffene Organ und das von ihm (mit-)geleitete Unternehmen hinaus. Betroffen sein können die Aktionäre, die Arbeitnehmer, Lieferanten, Abnehmer sowie der Fiskus und mittelbar eine örtliche oder sogar eine regionale Wirtschaft und bei großen Haftungsfällen die gesamte Volkswirtschaft. Andererseits steht nicht selten für die in Anspruch genommenen Organmitglieder neben der beruflichen auch die persönliche Existenz auf dem Spiel. Auch abseits der prominenten Haftungsfälle, die die Aufmerksamkeit der Medien finden, hat das Thema mittlerweile eine große Bedeutung. Zwar ist die Zahl der Fälle, in denen Haftungsansprüche gegenüber Organmitgliedern geltend gemacht werden, rechtstatsächlich nicht sehr groß. Allerdings hat die drohende potentielle Haftung erheblichen Einfluss auf das Verhalten von Organmitgliedern und damit für das betroffene Unternehmen und wieder mittelbar für die örtliche und die regionale Wirtschaft und für die Volkswirtschaft. Von daher betrifft das Thema der Haftung grundsätzlich alle Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder, aber auch alle unmittelbar und mittelbar Betroffenen sowie die für das Haftungsregime verantwortlichen Politiker.

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