Gegenstand der Bilanzanalyse (eigentlich Jahresabschlussanalyse) ist die Auswertung des Jahresabschlusses. Wesentliche Informationen über die Wirtschaftlichkeit eines Unternehmens sollen in knapper Form anhand von betrieblichen Kennzahlen dargestellt werden. Diese Kennzahlen ermöglichen Vergleiche unterschiedlicher Art:25 Soll-Ist-Vergleiche, bei denen untersucht wird, ob die tatsächlichen Werte (Ist) dem geplanten (Soll) entsprechen; Zeitvergleiche, die es ermöglichen, längerfristige Entwicklungen zu beobachten, und Branchenvergleiche, die offenlegen, wie das Unternehmen im Vergleich zu anderen Unternehmen derselben Branche dasteht. Die wesentlichen Adressaten dieser Analysen sind die Kapitalgeber, wobei die Gläubiger, dh die Fremdkapitalgeber, hauptsächlich an einer finanzwirtschaftlichen Analyse, die Eigenkapitalgeber an einer erfolgswirtschaftlichen Analyse interessiert sind. Zur finanzwirtschaftlich orientierten Analyse zählen die Vermögensanalyse, die Kapitalanalyse sowie die Liquiditätsanalyse, während die Rentabilitätsanalyse zur erfolgswirtschaftlich orientierten Analyse zählt.

