Mit der FKVO-Novelle 2004 wurde der so genannte
SIEC-Test („Significant Impediment of Effective Competition“) in die FKVO implementiert: Gemäß
<i>Duursma</i> in <i>Mittendorfer</i> (Hrsg), Unternehmenskauf in der Praxis<sup>Aufl. 2</sup> (2019) A. Marktbeherrschung: Tatbestand und Beurteilungsfragen, Seite 335 Seite 335
Art 2 Abs 3 FKVO sind Zusammenschlüsse von gemeinschaftsweiter Bedeutung, „durch die wirksamer Wettbewerb im Gemeinsamen Markt oder in einem wesentlichen Teil desselben erheblich behindert würde, insbesondere durch Begründung oder Verstärkung einer beherrschenden Stellung“ für mit dem Gemeinsamen Markt unvereinbar zu erklären. Damit stellt die FKVO nicht mehr ausschließlich auf die Frage der Entstehung oder Verstärkung einer marktbeherrschenden Stellung als Kriterium zur Beurteilung von Zusammenschlüssen ab. Maßgeblich ist vielmehr eine erhebliche Behinderung wirksamen Wettbewerbs, wobei die Marktbeherrschung einen beispielhaft genannten Anwendungsfall dieses übergeordneten Prüfungskriteriums darstellt. Damit sollen auch Wettbewerbsbeschränkungen erfasst werden, die sich aus nicht koordiniertem Verhalten von Unternehmen ergeben, die auf dem jeweiligen Markt keine beherrschende Stellung haben würden („nonkollusive Oligipole“).