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C. Fallgruppen einer (potentiellen) Drittwirkung (Koller)

Koller1. AuflJuli 2011

1. Rechtsnachfolger

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Nach herrschender Lehre948948 Fasching, Schiedsgericht 27 f; ders, Lehrbuch2 Rz 2182; Fremuth-Wolf, Schiedsvereinbarung 200 ff; Haas/Oberhammer, FS Schmidt 511; Hausmaninger in Fasching/Konecny2 § 581 ZPO Rz 206; Rummel, RZ 1986, 151; Zeiler § 581 Rz 106; Rechberger/Melis in Rechberger3 § 581 ZPO Rz 12; Schwarz/Konrad, Vienna Rules Rz 15-084. und Rsp949949OGH 5 R 207/12, GlUNF 5796 = JBl 1913/18 = ZBl 1913, 533; 3 Ob 713/25, SZ 7/279; 2 Ob 504/34, Rspr 1935/282, 209; 1 Ob 26/36, SZ 18/12 = ZBl 1936/254; 1 Ob 813/36, SZ 18/151 (Universalsukzession); 11.4.1972, 4 Ob 18/72; 4 Ob 533/95, SZ 68/112 = ecolex 1995, 712 (Feyl) = RdW 1995, 465; 1 Ob 641/95, SZ 69/73 = JBl 1996, 597 = ecolex 1996, 672 (Wilhelm); 1 Ob 126/00m, ecolex 2001/123 (Wilhelm) (Universalsukzession); 8 Ob 179/00g, JBl 2001, 732 = EvBl 2001/164 = ecolex 2001/342; 7 Ob 67/01 f, JBl 2002, 50 = RdW 2002/21 = ecolex 2001/343; 2 Ob 53/04i, ecolex 2004/275 = RdW 2004/495; 7 Ob 266/08 f, IntALR 2009, N-51. binden Schiedsvereinbarungen grundsätzlich auch die Rechtsnachfolger der Parteien, ohne dass eine Zustimmung zur Schiedsvereinbarung in der Form des § 583 ZPO verlangt wird. Dies gilt sowohl für Gesamt- als auch für Einzelrechtsnachfolger. Eine automatische Bindung wird von der Rsp regelmäßig damit begründet, dass der Rechtsnachfolger in die Rechte und Pflichten einer Vertragspartei eintritt und deren Rechtsstellung so zu übernehmen hat, wie sie begründet wurde. Dazu zähle

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gerade auch die Form des vereinbarten Rechtsschutzes.950950So bereits OGH 3 Ob 713/25, SZ 7/279; 4 Ob 533/95, SZ 68/112 = ecolex 1995, 712 (Feyl) = RdW 1995, 465. Im Vordergrund stehe beim Abschluss einer Schiedsvereinbarung nicht die Person des Vertragspartners, sondern das zwischen den Parteien bestehende Rechtsverhältnis, das zum Gegenstand von Streitigkeiten werden kann. Die Art des Rechtsschutzes – bzw der Geltendmachung von Ansprüchen – wird dabei als besondere Eigenschaft der materiellen Vertragsrechte qualifiziert, die auch denjenigen bindet, der in die Rechte und Pflichten einer „schiedsrichterlich gebundenen“ Partei eintritt.951951Vgl OGH 3 Ob 713/25, SZ 7/279; 2 Ob 53/04i, ecolex 2004/275 = RdW 2004/495; wörtlich wird ausgeführt: „(...) die der Sache zugesicherte Art der Geltendmachung der Ansprüche verleiht dem Anspruch einen besonderen Charakter“; zust Hausmaninger in Fasching/Konecny2 § 581 ZPO Rz 207; ähnlich für den Fall der Zession Fremuth-Wolf, Schiedsvereinbarung 203 f, die – konkretisierend – die Schiedsvereinbarung als schiedslegitimierende Eigenschaft der Forderung bezeichnet – bzw diese als Eigenschaft der Prozesslegitimation qualifiziert, die (nach österreichischem) Recht untrennbar mit der Sachlegitimation verbunden ist.

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