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D. Reichweite und Zweck der Formvorschriften (Koller)

Koller1. AuflJuli 2011

1. Reichweite

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Vom Formerfordernis ist lediglich der Mindestinhalt der Schiedsvereinbarung687687Vgl dazu Rz 3/137. erfasst, nicht hingegen zusätzliche fakultative Regelungen.688688 Hausmaninger in Fasching/Konecny2 § 583 ZPO Rz 47; Zeiler § 583 Rz 20 f; so auch zur hA in Deutschland Epping, Schiedsvereinbarung 63; Münch in MünchKomm ZPO3 § 1031 dZPO Rz 13; Schlosser in Stein/Jonas IX22 § 1029 dZPO Rz 6; Schwab/Walter 7 Kap 5 Rz 1; Geimer in Zöller 28 § 1029 dZPO Rz 11; dies entspricht wohl der in der hRsp vertretenen Ansicht, dass die Unwirksamkeit einer Verfahrensvereinbarung nicht zwingend die Unwirksamkeit der gesamten Schiedsvereinbarung zur Folge hat; vgl etwa OGH 3 Ob 80/87, RdW 1988, 12 = IPRax 1989, 302 = SZ 60/171; 7 Ob 67/01 f; aA zur Reichweite des Formgebots offenbar Fasching, ÖJZ 1989, 294; krit auch Lachmann, Handbuch3 Rz 343. Dies ergibt

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sich schon daraus, dass Vereinbarungen der Parteien, die das Verfahren vor dem Schiedsgericht betreffen, gem § 594 ZPO ausdrücklich auch durch Bezugnahme auf eine Verfahrensordnung getroffen werden können. Die Vereinbarung einer bestimmten Verfahrensordnung unterliegt gerade nicht dem Formzwang des § 583 ZPO.689689 Schlosser in Stein/Jonas IX22 § 1029 dZPO Rz 6; diesem folgend Zeiler § 583 Rz 21. Demnach unterfallen auch für das Schiedsverfahren besonders bedeutsame Vereinbarungen, wie etwa der Sitz des Schiedsgerichts oder die Verfahrenssprache nicht dem Formgebot.

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