1.1. Auswirkungen der Kapitalerhöhung auf das Konzernsteuerrecht
In diesem Teil soll auf die besondere Situation der Kapitalerhöhung im Konzernverbund eingegangen werden. Die Kapitalerhöhung einer konzernzugehörigen Körperschaft kann verschiedene ertragsteuerliche Konsequenzen auf Gesellschaftsebene sowie bei den Anteilsinhabern und damit für den gesamten Konzern nach sich ziehen. Hinsichtlich der Auswirkungen der Kapitalerhöhung im Konzernverbund ist zwischen der Anteilsausgabe durch und der Einlagenleistung in die gruppenzugehörige Kapitalgesellschaft zu unterscheiden. Bei Anteilsausgabe durch die Konzerngesellschaft kann sich eine Änderung der Beteiligungsqualität2088 des Altgesellschafters ergeben: durch die Anteilsausgabe einer Konzerngesellschaft kann es zum einen zur Quotenverjüngung, zum anderen zur Quotenverschiebung kommen. Die beteiligungswahrenden Kapitalerhöhungen, bei denen die zugehörigen Anteilsinhaber zusätzliche Anteile an der Gesellschaft zeichnen, ohne dabei ihre Beteiligungsquote zu erhöhen,2089 betreffen das Beteiligungsausmaß der Altgesellschafter nicht. Sie bewirken aber eine Quotenverjüngung auf Gesellschafterebene, weil die beteiligungswahrenden Anteile als später angeschafft werden. Die Anteilsausgabe einer Konzerngesellschaft kann eine Quotenverschiebung auslösen. Die Beteiligungsquoten der Altgesellschafter erhöhen oder vermindern sich, je nachdem, ob die Gesellschafter im Zuge der Kapitalerhöhung weitere Anteile zeichnen oder darauf verzichten an dieser mitzuziehen. Durch die Erhöhung oder Reduktion der Beteiligungsquoten verschieben sich dementsprechend die Beteiligungsverhältnisse im Konzern. Neben der Anteilsausgabe durch eine konzernzugehörige Kapitalgesellschaft sind die Auswirkungen der Kapitalerhöhung aus der Perspektive der Einlagenleistung in die konzernzugehörige Gesellschaft zu beleuchten. Beteiligungen können Gegenstand der Kapitalerhöhung einer Konzerngesellschaft sein, indem sie entweder isoliert übertragen werden oder zum übertragenden Vermögen zählen. Wie die Anteilsausgabe einer konzernzugehörigen Kapitalgesellschaft können Einlagenleistungen in ihrer Erscheinungsform als Beteiligungen die anteilsausgebende Kapitalgesellschaft zu Quotenverschiebungen im Konzernverbund führen.
