Spruch:
Der Rekurs wird zurückgewiesen.
Text
Begründung
Josef H*** erhob gegen den Beschluß des Bezirksgerichtes Frankenmarkt, mit welchem ihm die beantragte Verfahrenshilfe teilweise versagt worden war, Rekurs. Gleichzeitig stellte er den Antrag auf Delegation der Rechtssache vom Kreisgericht Wels an einen anderen Gerichtshof, weil er zahlreiche Richter des Rechtsmittelsenates des Kreisgerichtes Wels und auch den Präsidenten dieses Gerichtshofes selbst abgelehnt habe. Das Oberlandesgericht Linz wies den Delegierungsantrag ab.
Gegen diese Entscheidung gab Josef H*** beim
Oberlandesgericht Linz einen Rekurs zu Protokoll, es wolle seinem Delegierungsantrag Folge gegeben und die angefochtene Entscheidung sowie auch die inzwischen ergangene Entscheidung über seinen Rekurs in der Verfahrenshilfesache aufgehoben werden.
Rechtliche Beurteilung
Der Rekurs ist unzulässig. Es ist zwar richtig, daß im Verfahren über die Verfahrenshilfe Rekurse auch bei Gerichtshöfen mündlich zu Protokoll gegeben werden können (§ 72 Abs 3 ZPO). Soweit der vorliegende Rekurs H*** im Zusammenhang mit der Verfahrenshilfe steht, ist er aber gemäß § 528 Abs 2 Z 4 ZPO unzulässig, weil es nach ständiger Rechtsprechung unmaßgeblich ist, ob das Gericht zweiter Instanz in der Angelegenheit der Verfahrenshilfe in erster oder zweiter Instanz entschieden hat (RZ 1980/65; 1 Ob 4/85; 8 Ob 631/87 ua).
Wird der Rekurs jedoch bloß als ein solcher gegen die Abweisung seines Delegierungsantrages beurteilt, so durfte er beim Oberlandesgericht Linz nicht protokollarisch erhoben werden. Gemäß § 520 Abs 1 ZPO wird der Rekurs nämlich - mit einer für die Bezirksgerichte geltenden Ausnahme - durch Überreichung eines Schriftsatzes (Rekursschrift) erhoben; schriftliche Rekurse müssen nach dem letzten Satz der zitierten Bestimmung mit der Unterschrift eines Rechtsanwaltes versehen sein.
Es war daher spruchgemäß zu erkennen.
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