OGH 8Ob266/74 (RS0043058)

OGH8Ob266/7414.1.1975

Rechtssatz

Eine Mangelhaftigkeit des Berufungsverfahrens im Sinne des § 503 Z 2 ZPO ist nur dann gegeben, wenn bei Sammlung des Prozessstoffes ein Verfahrensgesetz verletzt wurde und diese Gesetzesverletzung geeignet war, eine erschöpfende und gründliche Beurteilung der Sache zu hindern.

Normen

ZPO §503 Z2 C1a

8 Ob 266/74OGH14.01.1975
2 Ob 35/75OGH06.03.1975

Vgl auch

7 Ob 516/76OGH01.04.1976

Ähnlich; Beisatz: Abstrakte Eignung, eine unrichtige Entscheidung des Berufungsverfahrens herbeizuführen. (T1)

7 Ob 684/77OGH10.11.1977

Vgl

3 Ob 663/79OGH09.04.1980
3 Ob 511/80OGH23.04.1980

Auch

7 Ob 684/82OGH16.12.1982
7 Ob 546/84OGH05.04.1984
5 Ob 516/85OGH16.04.1985
14 ObA 64/87OGH17.06.1987
9 ObA 123/87OGH18.11.1987

Vgl auch; Beisatz: Hier: Nichtbeachtung zulässigen ergänzenden Sachvorbringens infolge unrichtiger Handhabung von Verfahrensvorschriften (§ 101 Abs 2 ASGG) durch das Berufungsgericht. (T2)

1 Ob 255/04pOGH10.05.2005
5 Ob 269/08gOGH09.12.2008

Vgl

6 Ob 252/08iOGH15.01.2009

Auch; Beisatz: § 503 Z 2 ZPO erfasst ausschließlich Fälle, in denen das Berufungsgericht eine ausreichende Sammlung des Verfahrensstoffes unterlassen hat (also gewissermaßen ein „zu wenig"). Weitergehende Beweisaufnahmen vermögen - unabhängig von ihrer Zulässigkeit - diesen Tatbestand nicht zu erfüllen. (T3)

Dokumentnummer

JJR_19750114_OGH0002_0080OB00266_7400000_002

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