Rechtssatz
Es verstößt gegen den Grundsatz von Treu und Glauben, wenn der Vermieter unbeanständet unaufgewertete Mietzinszahlungen annimmt und nachträglich für einen längeren Zeitraum die Nachzahlung des Differenzbetrages zwischen gezahltem und aufgewertetem Zins begehrt, den der Mieter vielleicht dann gar nicht mehr zu zahlen in der Lage ist und aus dessen Nichtzahlung der Vermieter die mit der Nichtzahlung des Mietzinses verbundene Rechtsfolge der vorzeitigen Vertragsauflösung ableiten könnte.
7 Ob 600/57 | OGH | 08.01.1958 |
Veröff: MietSlg 6280 = JBl 1958,362 = ImmZ 1959,59 = ImmZ 1958,260 |
2 Ob 385/65 | OGH | 16.12.1965 |
Veröff: MietSlg 17091 |
5 Ob 332/65 | OGH | 27.01.1966 |
Veröff: MietSlg 18157 |
8 Ob 138/66 | OGH | 24.05.1966 |
Veröff: MietSlg 18158 |
5 Ob 140/66 | OGH | 13.07.1966 |
Veröff: MietSlg 18156 |
6 Ob 203/67 | OGH | 06.09.1967 |
Veröff: MietSlg 19101 |
6 Ob 18/74 | OGH | 07.03.1974 |
Veröff: MietSlg 26121/4 |
4 Ob 520/76 | OGH | 06.04.1976 |
Veröff: ImmZ 1976,187 |
7 Ob 672/76 | OGH | 07.10.1976 |
Beisatz: Hier: Verzicht auf Erhöhung für die Vergangenheit bei<br/>unbeanstandeter Annahme des nicht erhöhten Mietzinses durch 9 Jahre.<br/>(T1) Veröff: ImmZ 1978,27 |
5 Ob 603/80 | OGH | 28.10.1980 |
Vgl; Beisatz: Taschengeld des Übergebers. (T2) Veröff: JBl 1982,426 |
3 Ob 688/82 | OGH | 23.02.1983 |
Auch; Beisatz: Die hiefür maßgebenden Erwägungen sind sicher nicht<br/>"generell" bei Dauerschuldverhältnissen maßgebend. (T3) |
6 Ob 591/87 | OGH | 04.06.1987 |
Auch; nur: Es verstößt gegen den Grundsatz von Treu und Glauben, wenn<br/>der Vermieter unbeanständet unaufgewertete Mietzinszahlungen annimmt<br/>und nachträglich für einen längeren Zeitraum die Nachzahlung des<br/>Differenzbetrages zwischen gezahltem und aufgewertetem Zins begehrt.<br/>(T4) |
2 Ob 63/08s | OGH | 13.11.2008 |
Vgl aber; Beisatz: Dem ist entgegen zu halten, dass der Bestandnehmer durch die kurze Verjährungsfrist des § 1486 Z 4 ABGB ohnedies vor übermäßigen Nachzahlungen geschützt ist. Ohne Vorliegen besonderer, im jeweiligen Einzelfall für einen schlüssigen Verzicht sprechender Umstände ist jedoch davon auszugehen, dass der Bestandgeber innerhalb der dreijährigen Verjährungsfrist Wertsicherungsbeträge rückwirkend geltend machen kann. (T5) |
Dokumentnummer
JJR_19580108_OGH0002_0070OB00600_5700000_001
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