OGH 6Ob127/58 (RS0026587)

OGH6Ob127/584.6.1958

Rechtssatz

Da der Gesetzgeber die Unbeschränkbarkeit der Vertretungsmacht des Geschäftsführers nach außenhin ohne Rücksicht auf eine etwaige Kenntnis des Dritten von solchen Beschränkungen angeordnet hat, vermag sich die Gesellschaft zur Abwehr der Rechtswirkungen eines mit dem Geschäftsführer abgeschlossenen Vertrages nur in den Fällen einer absichtlichen Schadenszufügung seitens des Dritten durch arglistiges Zusammenwirken mit dem Geschäftsführer zum Nachteil der Gesellschaft (§ 1295 Abs 2 ABGB) auf intern erteilte Vollmachtsbeschränkungen zu berufen; dem Erfüllungsanspruch des Dritten aus Vertragsabschlüssen mit dem Geschäftsführer stünde dann die Einrede der Arglist entgegen.

Normen

ABGB §1295 Abs2 III
GmbHG §20 Abs2

6 Ob 127/58OGH04.06.1958

Veröff: 1958/276 S 468

1 Ob 243/71OGH16.09.1971

Veröff: SZ 44/141 = EvBl 1972/88 S 156

8 Ob 505/78OGH19.04.1978

Veröff: GesRZ 1978,131

4 Ob 544/90OGH25.09.1990

Veröff: RdW 1991,76

6 Ob 1731/95OGH08.02.1996

Auch

8 ObA 72/99tOGH12.08.1999

Auch

3 Ob 315/98iOGH24.11.1999
6 Ob 135/12iOGH27.02.2013

Vgl auch; Beisatz: Hier: Die (bislang) fehlende Zustimmung des Beirats der Privatstiftung zu den Verträgen zwischen Tochtergesellschaft und Ehemann hat auf die Gültigkeit dieser Verträge keinen Einfluss. (T1); Veröff: SZ 2013/24

Dokumentnummer

JJR_19580604_OGH0002_0060OB00127_5800000_001

Lizenziert vom RIS (ris.bka.gv.at - CC BY 4.0 DEED)