OGH 5Os94/57 (RS0092546)

OGH5Os94/5719.10.2023

Rechtssatz

Ob der Verlust eines Zahnes oder mehrerer Zähne eine schwere Verletzung im Sinne des § 152 StG (nunmehr § 84 StGB) darstellt, kann nicht ohne weiteres beurteilt werden. Abgesehen von der Anzahl der verletzten Zähne wird es insbesondere darauf ankommen, ob sie gesund waren, ob sie in einer vollen Zahnreihe oder isoliert standen, ob ihre Antagonisten vorhanden sind und ob die Zähne abgebrochen oder samt den Wurzeln herausgeschlagen wurden.

Normen

StGB §84 A

5 Os 94/57OGH14.02.1957

Veröff: SSt 28/11 = EvBl 1957/159 S 212

8 Os 159/59OGH05.10.1959

Veröff: SSt 30/96 = EvBl 1959/391 S 635

8 Os 228/60OGH21.10.1960
11 Os 90/67OGH17.10.1967
12 Os 197/68OGH20.11.1968

Veröff: SSt 39/42

11 Os 95/71OGH08.09.1971
13 Os 104/78OGH11.10.1978

Vgl auch

13 Os 119/81OGH13.08.1981

Vgl auch; Veröff: RZ 1982/23 S 62

11 Os 186/82OGH22.12.1982

Vgl auch

15 Os 55/88OGH21.06.1988

Vgl auch; Beisatz: Das Ausschlagen zweier gesunder Schneidezähne, mit deren Verlust eine wesentliche Beeinträchtigung der Kaufunktion verbunden ist, ist eine an sich schwere Verletzung. (T1) Veröff: SSt 59/42

15 Os 53/91OGH02.05.1991

Vgl

15 Os 138/96OGH05.09.1996

Vgl auch

15 Os 3/06iOGH16.02.2006

Vgl; Beisatz: Hier: Totalverlust eines Zahnes und komplette Kronenfraktur zweier weiterer Zähne mit Verlust der Kaufähigkeit. (T2)

12 Os 105/23tOGH19.10.2023

vgl; Beisatz wie T1; Beisatz wie T2

Dokumentnummer

JJR_19570214_OGH0002_0050OS00094_5700000_001

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