Spruch:
Der außerordentliche Revisionsrekurs des Antragstellers wird gemäß § 37 Abs 3 Z 16 bis 18 MRG iVm § 526 Abs 2 Satz 1 ZPO mangels der Voraussetzungen des § 528 Abs 1 ZPO zurückgewiesen (§ 528a iVm § 510 Abs 3 ZPO).
Text
Begründung
Rechtliche Beurteilung
Die Beurteilung, daß der zwischen dem Liegenschaftseigentümer und dem Untervermieter abgeschlossene Bestandvertrag ein Pachtvertrag sei, stellt eine Vertragsauslegung im Einzelfall dar. In einer solchen Beurteilung liegt dann keine erhebliche Rechtsfrage, wenn - wie hier - nicht in Verkennung der Rechtslage ein unvertretbares Auslegungsergebnis erzielt wird (Kodek in Rechberger, ZPO, Rz 5 zu § 502). Überdies würde die bloße Auslegung der schriftlichen Vertragsurkunde nur dann revisibel sein, wenn die Auslegung den Sprach- oder Denkgesetzen bzw den gesetzlichen Auslegungsregeln widerspräche (MGA JN-ZPO14 § 503 ZPO/E 113).
Unbedenklich ist auch die mit dem klaren Gesetzeswortlaut im Einklang stehende Rechtsansicht der Vorinstanzen, daß § 26 MRG überhaupt nur dann auf ein Unterbestandverhältnis anwendbar sei, wenn dieses von einem Hauptmietverhältnis abgeleitet wird (Würth-Zingher, Miet- und Wohnrecht19 § 26 MRG Rz 1). Auch die - vom Rechtsmittelwerber gar nicht relevierte - Entscheidung 5 Ob 46/95 (RIS-Justiz RS0101791) steht dem nicht entgegen, weil dort die letztgenannte Lehrmeinung nur insoweit relativiert wurde, als § 26 MRG auch auf solche Untermietverhältnisse anzuwenden sei, die zwar mit einem anderen Benützungsberechtigten als dem Hauptmieter abgeschlossen wurden, sofern nur dieser andere Benützungsberechtigte sein Benützungsrecht von einem dem MRG unterliegenden Hauptmietverhältnis ableitet.
Nach dem Gesetzestext, gestützt von der genannten Lehrmeinung, kommt jedoch § 26 MRG nicht auf Untermietverhältnisse zur Anwendung, die mit einem Unternehmenspächter eingegangen wurden.
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