Rechtssatz
Nach der überwiegenden Rechtsprechung und Lehre haften die juristischen Personen nur für die unerlaubten Handlungen derjenigen Vertreter, die unmittelbar durch ihre Verfassung zu ihrer Vertretung berufen sind, nicht aber für die Personen, deren sich diese zur Besorgung der Angelegenheiten der juristischen Personen bedienen, also nicht etwa für alle Angestellten. Der OGH folgt dieser Auslegung des Organbegriffes, weil nur sie der aus den §§ 26, 337 ABGB hervorgehenden Absicht des Gesetzes entspricht, juristische Personen grundsätzlich des pysischen gleichzustellen. Hingegen haftet die juristische Person für das Verschulden ihrer sonstigen Angestellten nur unter der Voraussetzung des § 1315 ABGB.
6 Ob 99/64 | OGH | 15.10.1964 |
Beisatz: Für den Bund haftet als Organ der zuständige Ressortminister. (T1) = JBl 1965,469 |
1 Ob 87/71 | OGH | 15.04.1971 |
Vgl jedoch; Beisatz: Haftung auch für verfassungsmäßig nicht vertretungsbefugte Personen. (T2) = SZ 44/45 = RZ 1971,121 = ÖBl 1971,104 = JBl 1972,312 ( krit. Ostheim ) |
2 Ob 206/72 | OGH | 15.02.1973 |
Ähnlich; Beisatz: Die juristische Person haftet für Organe unbeschränkt, für sonstige Angestellte nach § 1315 ABGB. (T3) = ZVR 1973/221 S 388 ( dort falsch mit 2 Ob 206, 207/73 zitiert ) |
3 Ob 508/76 | OGH | 06.07.1976 |
Beisatz: Die Haftung für die Organe wird auch durch die Bestellung eines tauglichen Besoldungsgehilfen nicht ausgeschlossen. (T4) |
8 Ob 160/76 | OGH | 24.11.1976 |
Beis wie T3; Beisatz: Eine Ausdehnung der Gehilfenhaftung der juristischen Person muß dort seine Grenze finden, wo die durch § 26 ABGB angeordnete Gleichstellung zwischen natürlichen und juristischen Personen zu Lasten der juristischen Person verletzt würde. (T5) = EvBl 1977/65 S 152 = JBl 1977,199 = SZ 49/144 |
1 Ob 624/77 | OGH | 30.11.1977 |
Beisatz: Organstellung kommt aber im Rahmen der Privatwirtschaftsverwaltung nur dem zuständigen Bundesminister zu. (T6) = JBl 1978,543 |
6 Ob 789/77 | OGH | 20.04.1978 |
Vgl auch |
4 Ob 589/78 | OGH | 30.01.1979 |
Auch |
1 Ob 663/79 | OGH | 12.09.1979 |
nur: Nach der überwiegenden Rechtsprechung und Lehre haften die juristischen Personen nur für die unerlaubten Handlungen derjenigen Vertreter, die unmittelbar durch ihre Verfassung zu ihrer Vertretung berufen sind. (T7) |
Dokumentnummer
JJR_19600107_OGH0002_0030OB00502_5900000_001
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