OGH 3Ob179/94

OGH3Ob179/9430.11.1994

Der Oberste Gerichtshof hat durch den Senatspräsidenten des Obersten Gerichtshofes Dr.Hofmann als Vorsitzenden und durch die Hofräte des Obersten Gerichtshofes Dr.Angst, Dr.Graf, Dr.Gerstenecker und Dr.Pimmer als weitere Richter in der Exekutionssache der betreibenden Partei Ing.Walter K***** GesmbH, ***** vertreten durch Dr.Franz Schöberl, Rechtsanwalt in Wien, wider die verpflichtete Partei D*****gesmbH, vertreten durch die Geschäftsführerin Silvia D*****, vertreten durch Erika R*****, wegen Räumung, infolge "außerordentlichen" Revisionsrekurses der Antragsteller 1.) Iljaz S*****, 2.) Slavisa D*****, 3.) Snezana K*****, 4.) Slavko D*****,

5.) Stana R*****, 6.) Gloria S*****, 7.) Muaremi K*****, alle vertreten durch Dr.Hans Wagner, Rechtsanwalt in Wien, gegen den Beschluß des Landesgerichtes für ZRS Wien als Rekursgerichtes vom 23. August 1994, GZ 48 R 606/94-47, womit der Beschluß des Bezirksgerichtes Hernals vom 14.April 1994, GZ 5 C 749/92m-44, bestätigt wurde, folgenden

Beschluß

gefaßt:

 

Spruch:

Der Revisionsrekurs wird zurückgewiesen.

Text

Begründung

Das Erstgericht schob die Räumungsexekution bis zur rechtskräftigen Entscheidung der von den Antragstellern eingebrachten Exszindierungsklagen auf, wenn die Antragsteller eine Sicherheitsleistung von S 80.000,- zur ungeteilten Hand erlegen.

Das Rekursgericht gab dem Rekurs der Antragsteller nicht Folge und sprach aus, daß der "ordentliche" Revisionsrekurs jedenfalls unzulässig sei.

Rechtliche Beurteilung

Der dennoch erhobene Revisionsrekurs ist unzulässig, weil das Erstgericht den angefochtenen erstrichterlichen Beschluß zur Gänze bestätigt hat und keine der Ausnahmen zutrifft, die dennoch einen weiteren Rechtszug eröffnen.

Die Vorschrift des § 528 ZPO stellt eine allgemeine Bestimmung der Zivilprozeßordnung über das Rechtsmittel des Rekurses dar und gilt daher über § 78 EO auch im Exekutionsverfahren (SZ 57/42 = JBl 1985, 113 uva). Die Neufassung des § 83 Abs 3 EO und des § 239 Abs 3 EO durch die WGN 1989 zeigt, daß nur in diesen Fällen eine Ausnahme von der Unanfechtbarkeit zur Gänze bestätigender Beschlüsse des Rekursgerichtes nach § 528 Abs 2 Z 2 ZPO bestehen sollen (AB 991 BlgNR 17.GP zu Art 11 Z 2 und 3 WGN 1989; Petrasch, Der Weg zum Obersten Gerichtshof nach der Erweiterten Wertgrenzen-Novelle 1989, ÖJZ 1989, 752; 3 Ob 202/93, 3 Ob 16/93 ua).

Ist die Anfechtung der vollbestätigenden Entscheidung des Rekursgerichtes nach § 78 EO und § 528 Abs 2 Z 2 ZPO versagt, steht auch kein "außerordentliches" Rechtsmittel zu.

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