OGH 12Os118/85 (RS0095353)

OGH12Os118/8519.9.1985

Rechtssatz

Der Tatbestand des § 208 StGB erfasst nur Fälle, an denen das Opfer weder aktiv noch passiv beteiligt ist. Wird die Handlung nicht vor, sondern (am oder) mit dem Schutzobjekt (das heißt unter dessen unmittelbarer körperlicher Beteiligung) begangen, scheidet § 208 StGB aus.

Normen

StGB §208

12 Os 118/85OGH19.09.1985

Veröff: SSt 56/71

13 Os 8/05hOGH30.03.2005

Vgl auch

13 Os 127/05hOGH22.03.2006

Vgl auch; Beisatz: § 208 Abs 1 StGB pönalisiert nach seinem Schutzzweck nicht etwa geschlechtliche Handlungen mit den geschützten Personen (vgl hiezu den mit BGBl I 2002/134 eingeführten, am 14. August 2002 in Kraft getretenen § 207b StGB), sondern nur solche, die vor der Opfergruppe dieses Tatbestandes getätigt werden. (T1)

14 Os 87/08pOGH05.08.2008

Auch; Beisatz: Das Anheben der Unterhose des Mädchens durch den Täter stellt eine Handlung am Opfer dar, weshalb eine Tatbeurteilung in Richtung des § 208 StGB schon deshalb ausscheidet. (T2)

15 Os 51/17iOGH28.06.2017

Auch

11 Os 54/21gOGH18.05.2021

Vgl

Dokumentnummer

JJR_19850919_OGH0002_0120OS00118_8500000_001

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