OGH 10Os118/80 (RS0075016)

OGH10Os118/8027.1.1981

Rechtssatz

Nach der in § 3 StPO statuierten Pflicht zur Erforschung der materiellen Wahrheit darf die beantragte Vernehmung von Tatzeugen zur Überführung oder Entlastung eines leugnenden Angeklagten prinzipiell nicht abgelehnt werden; dies gilt gerade auch für das Verfahren über Schuldberufungen. Nur besondere - (auch) durch die Antragsbegründung nicht in Frage gestellte - Erwägungen, welche im konkreten Fall zur Annahme führen, daß die verlangte Beweisaufnahme keinesfalls zur Wahrheitsfindung beitragen kann, können die Ablehnung eines solchen Antrages rechtfertigen.

Normen

MRK Art6 Abs3 litd IV4
StPO §3
StPO §281 Abs1 Z4
StPO §463

10 Os 118/80OGH27.01.1981

Veröff: EvBl 1981/177 S 497 = JBl 1981,445

13 Os 10/91OGH20.03.1991

Vgl auch; Veröff: ZVR 1992/14 S 30

11 Os 22/92OGH24.03.1992

Vgl auch

11 Os 6/93OGH02.02.1993
13 Os 139/96OGH02.10.1996

Ähnlich

11 Os 59/12dOGH28.06.2012

Auch

Dokumentnummer

JJR_19810127_OGH0002_0100OS00118_8000000_001

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