Rechtssatz
Einer Aufhebung des Ersturteiles unter Bindung an die Beweiswürdigung des Berufungsgerichtes steht die Bestimmung des § 272 ZPO entgegen.
5 Ob 502/59 | OGH | 28.10.1959 |
Veröff: EvBl 1960/119 S 215 |
5 Ob 424/61 | OGH | 22.12.1961 |
Beisatz: Es widerstreitet der Bestimmung des § 272 ZPO, Sachverhaltsfeststellungen auf Grund eines vor dem Berufungsgericht abgeführten Beweisverfahrens zu treffen, dann aber das Ersturteil aufzuheben und dem Erstgericht die Ergänzung der vom Berufungsgericht bereits (über den Grund des Anspruches) getroffenen Feststellungen aufzutragen. (T1) |
1 Ob 169/63 | OGH | 23.10.1963 |
Ähnlich |
5 Ob 200/69 | OGH | 22.10.1969 |
Veröff: EvBl 1970/65 S 102 |
4 Ob 366/70 | OGH | 02.02.1971 |
Veröff: ÖBl 1972,18 |
4 Ob 504/78 | OGH | 25.04.1978 |
Auch; Veröff: EvBl 1978/194 S 604 |
5 Ob 791/80 | OGH | 07.04.1981 |
Beisatz: Hat das Berufungsgericht auf Grund der in der Berufung vorgetragenen Beweisrüge Zweifel an den vom Erstgericht getroffenen Feststellungen, hat es selbst im Rahmen einer Beweiswiederholung und der Beweisergänzung die Sachgrundlagen der Entscheidung zu schaffen. (T2) |
4 Ob 49/83 | OGH | 05.06.1984 |
Auch; Beis wie T1; Veröff: JBl 1985,309 = Arb 10356 = SZ 57/103 = DRdA 1986,312; hiezu Grillberger DRdA 1986,267 |
4 Ob 105/90 | OGH | 10.07.1990 |
Beisatz: In einem solchen Fall hat das Berufungsgericht gemäß § 488 Abs 4 ZPO den Parteien auch bekanntzugeben, daß es gegen die Würdigung der Beweise durch das Erstgericht Bedenken habe, und ihnen Gelegenheit zu geben, eine neuerliche Aufnahme dieser Beweise durch das Berufungsgericht zu beantragen. (T3) Veröff: ÖBl 1990,228 |
1 Ob 179/99a | OGH | 21.06.2000 |
Beisatz: Das Erstgericht, an das die Rechtssache nach Aufhebung seiner Entscheidung zurückverwiesen wurde, ist nur an die rechtliche Beurteilung des Aufhebungsbeschlusses, nicht aber auch an etwa dort geäußerte Ansichten zur Beweiswürdigung gebunden. (T4); Veröff: SZ 73/101 |
2 Ob 198/16f | OGH | 28.09.2017 |
Vgl; Beis wie T2; Beisatz: Hat das Erstgericht die bekämpfte Feststellung begründet, kann sich das Berufungsgericht, das Zweifel an der Beweiswürdigung hat, seiner Verpflichtung zur Beweiswiederholung nicht unter Hinweis auf einen Begründungsmangel des Erstgerichts entziehen. (T5) |
Dokumentnummer
JJR_19591028_OGH0002_0050OB00502_5900000_001
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