OGH 11Os108/18v; 13Os66/22p; 12Os101/22b; 14Os13/23b; 15Os86/23w (RS0132357)

OGH11Os108/18v; 13Os66/22p; 12Os101/22b; 14Os13/23b; 15Os86/23w30.8.2023

Rechtssatz

Die Unschuldsvermutung (§ 8 StPO; Art 6 Abs 2 MRK) ist verletzt, wenn das Gericht bei der Strafbemessung auf die Begehung einer Straftat als tatsächlichen Anknüpfungspunkt abstellt, die nicht Gegenstand des im angefochtenen Urteil gefällten oder eines sonstigen, rechtskräftigen Schuldspruchs ist.

Normen

StPO §8
StPO §281 Abs1 Z11
MRK Art6
StGB §32
StGB §33

11 Os 108/18vOGH11.12.2018
13 Os 66/22pOGH19.10.2022
12 Os 101/22bOGH07.11.2022

Vgl

14 Os 13/23bOGH28.02.2023

Vgl

15 Os 86/23wOGH30.08.2023

Beisatz: Hier: Keine Verletzung der Unschuldsvermutung durch die Erwähnung, dass sich der Angeklagte erst seit 2015 in Österreich aufhalte und daher über die Zeit davor keine Informationen über ein allfällig strafrechtlich relevantes Vorleben vorliegen würden, im Zusammenhang mit der Annahme des Milderungsgrundes der Unbescholtenheit trotz fortgeschrittenen Alters. (T1)

Dokumentnummer

JJR_20181211_OGH0002_0110OS00108_18V0000_002

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