OGH 9Nc109/02g (RS0117751)

OGH9Nc109/02g30.3.2022

Rechtssatz

Eine zu erwartende Ab- bzw Zurückweisung eines Anspruches durch ein ausländisches Gericht aus materiellen Gründen erfüllt nicht den Tatbestand des § 28 Abs 1 Z 2 JN. Eine günstigere oder ungünstigere materielle Rechtslage allein kann nicht die Begründung einer ansonsten nicht gegebenen inländischen Gerichtsbarkeit bewirken.

Normen

JN §28 Abs1 Z2

9 Nc 109/02gOGH12.05.2003

Veröff: SZ 2003/55

3 Nc 23/03tOGH15.12.2003

Auch

10 Nc 19/05hOGH27.07.2005

Auch; Beisatz: Insbesondere darf die Ordination nicht dazu dienen, dass der Antragsteller einer bestimmten materiellen Rechtslage zu entrinnen vermag, die er subjektiv als Härte oder als ungerecht empfindet. (T1)

10 Ob 17/06gOGH28.03.2006

Beis wie T1

8 Nc 27/09aOGH09.02.2010

Vgl; Beisatz: Wartet der Kläger mit der Geltendmachung vermeintlicher Ansprüche solange zu, dass gegebenenfalls deren Verjährung droht, dann stellt dies - sofern die Verfahrensdauer darauf überhaupt Einfluss hätte - keinen in § 28 Abs 1 Z 2 JN anerkannten Ordinationsgrund dar. (T2)

5 Nc 21/09xOGH10.02.2010

Vgl; Beis wie T2

7 Nc 21/10pOGH22.10.2010

Auch; Beis wie T1

1 Ob 152/12bOGH15.11.2012

Vgl auch; Beisatz: Hier: Nach ausländischen Recht ungültiges Testament. (T3)

7 Nc 4/13tOGH27.02.2013

Auch

1 Ob 74/13hOGH21.05.2013

Vgl; Beisatz: Hier: Keine Gewährung inländischen Rechtsschutzes bei bloßer Benachteiligung durch das auf dem Koran beruhende Erbrecht (geringere Erbquote einer Witwe gegenüber der eines überlebenden Mannes). (T4)

5 Nc 25/16wOGH16.12.2016

Auch

6 Nc 1/19bOGH11.02.2019

Beisatz: Hier: Der Ansicht, eine wirksame Durchsetzung der Ansprüche nach der Fluggastrechte-Verordnung sei nur dann gewährleistet, wenn diese vor einem Gericht eines Mitgliedstaats geltend gemacht werden, ist nicht zu folgen. (T5)<br/>Beisatz: Die Notwendigkeit der Ordination nach § 28 Abs 1 Z 2 JN kann sich auch aus dem Grundsatz der effektiven Umsetzung des Europäischen Gemeinschaftsrechts ("effet utile") ergeben, käme doch die Abweisung des Ordinationsantrags für eine Klage über Ausgleichs­zahlungen aus der Verordnung (EG) Nr 261/2004 EU-FluggastVO (Fluggastrechte-VO) geradezu einer Rechtsschutz­verweigerung gleich, wenn die Entscheidung in Österreich gar nicht vollstreckbar wäre. (T5a)<br/>Beisatz: Hier: Im Ordinierungsverfahren wird ausreichend behauptet, dass das beklagte Flugunternehmen in Österreich Vermögen hat und daher hier Exekution geführt werden soll. Es bestehen keine Abkommen mit der Republik Serbien über die Vollstreckung von gerichtlichen Entscheidungen nach der EU-FluggastVO. (T5b)<br/>Anmerkung zur GlSt: Beisätze T5a und T5b nachträglich hinzugefügt im August 2019.

2 Ob 212/18tOGH29.04.2019

nur: Eine günstigere oder ungünstigere materielle Rechtslage allein kann nicht die Begründung einer ansonsten nicht gegebenen inländischen Gerichtsbarkeit bewirken. (T6)<br/>Beisatz: Dies gilt auch, wenn die ausländische Verfahrensordnung von der inländischen abweicht oder die Rechtsverfolgung im Ausland aufgrund der Anwendbarkeit des ausländischen Verfahrensrechts faktisch schwieriger ist. (T7)

10 Nc 20/19aOGH09.07.2019

Beis wie T1

7 Nc 18/19kOGH24.06.2019

Auch; nur T6

9 Nc 14/19mOGH04.09.2019
9 Nc 39/19pOGH04.09.2019
10 Nc 28/19bOGH01.10.2019

Beis wie T1; Beis wie T5

10 Nc 38/19yOGH15.10.2019
5 Nc 11/21vOGH13.04.2021

Beis wie T5

7 Nc 2/22mOGH24.01.2022

Vgl; Beis wie T5

10 Nc 8/22sOGH30.03.2022

Beis wie T5

6 Nc 6/22tOGH17.03.2022

Vgl; Beis wie T5; nur T6

4 Nc 11/22pOGH25.03.2022

Vgl; Beis wie T5; nur T6

6 Nc 34/21hOGH07.03.2022

Beis wie T5

Dokumentnummer

JJR_20030512_OGH0002_0090NC00109_02G0000_002