OGH 1Ob558/89 (RS0014606)

OGH1Ob558/8929.8.2022

Rechtssatz

Die in ein umfangreiches Vertragsformblatt aufgenommene Klausel, ein Bürge, der die Haftung für einen zeitlich und der Höhe nach begrenzten Kredit übernimmt, hafte darüber hinaus mit dem Kreditnehmer abgeschlossenen oder künftig abzuschließenden Kreditverträgen, ist ungewöhnlich im Sinne des § 864a ABGB.

Normen

ABGB §864a
KSchG §25b Abs2

1 Ob 558/89OGH24.05.1989

Veröff: SZ 62/99 = EvBl 1989/149 S 597 = RdW 1989,302 = ÖBA 1990,217

8 Ob 14/91OGH27.06.1991

Veröff: ÖBA 1992,281 = ecolex 1991,768

7 Ob 278/01kOGH19.12.2001

Vgl auch

2 Ob 50/02wOGH18.04.2002

Vgl auch; Beisatz: Hier: Eine Klausel, wonach ein Anerkenntnis des Hauptschuldners für den Bürgen verbindlich ist, ist ungewöhnlich im Sinne des § 864a ABGB. (T1)

6 Ob 259/06sOGH30.11.2006

Auch; Beisatz: Die Beurteilung der „Ungewöhnlichkeit" einer Klausel iSd § 864a ABGB ist stets von der Kasuistik des Einzelfalls geprägt und auf die singuläre Rechtsbeziehung der Streitteile zugeschnitten, sodass darin grundsätzlich keine erhebliche Rechtsfrage iSd § 502 Abs 1 ZPO zu erblicken ist. (T2)<br/>Beisatz: Hier: Erstreckungsklausel in einer Pfandbestellungsvereinbarung. (T3)

6 Ob 212/09hOGH17.12.2009

Vgl auch; Bem: Hier: Erstreckungsklausel in den Bürgschaftsformularen eines Kreditunternehmens. (T4)<br/>Beisatz: In Ansehung der Zinsenregelung verstößt die Klausel zudem gegen § 25b Abs 2 KSchG, weil der Bürge für die vom Hauptschuldner geschuldeten Zinsen unabhängig davon einzustehen hat, ob die Bank der Verständigungspflicht über den Verzug des Hauptschuldners entsprochen hat. (T5)

6 Ob 95/16pOGH27.06.2016

Beisatz: Hier: Ungewöhnlichkeit verneint, da die Bürgschaftserklärung kurz gehalten und die verwendete Formulierung eindeutig ist. (T6)

6 Ob 94/22zOGH29.08.2022

Vgl; Beis wie T2; Beisatz: Hier: Ungewöhnlichkeit einer Erstreckungsklausel im Pfandbestellungsvertrag verneint. (T7)

Dokumentnummer

JJR_19890524_OGH0002_0010OB00558_8900000_001