OGH 4Ob115/76 (RS0042142)

OGH4Ob115/7618.10.2022

Rechtssatz

Der Berufungsantrag zur Abgrenzung des Anfechtungsumfanges bedarf keiner besonderen Formulierung; es genügt, wenn der Zusammenhang der Berufungsschrift verlässlich erkennen lässt, was der Berufungswerber erreichen will. Berufungsgründe und Berufungsantrag stehen in einem logischen Zusammenhang (Fasching ZP IV 170), sodass bei der Beurteilung des Umfanges der Anfechtung auch die Berufungsgründe zu berücksichtigen sind. Ein Vergreifen im Ausdruck bei der Formulierung des Berufungsantrages schadet nicht.

Normen

AußStrG 2005 §65
ZPO §467 Z3 Cb1
ZPO §467 Z3 Cb3

4 Ob 115/76OGH09.11.1976
4 Ob 33/78OGH20.07.1978
4 Ob 25/79OGH12.06.1979
4 Ob 95/82OGH14.09.1982
4 Ob 20/82OGH12.04.1983

Ähnlich; Veröff: MietSlg 35/11

7 Ob 641/84OGH21.02.1985

Auch

1 Ob 542/90OGH20.06.1990

Vgl auch

3 Ob 149/01kOGH24.10.2001

Vgl auch

6 Ob 238/07dOGH07.11.2007

Vgl auch; Beisatz: Das Berufungsgericht hat den Berufungsantrag und die geltend gemachten Rechtsmittelgründe zu beachten. (T1)

5 Ob 173/10tOGH21.10.2010

Vgl; Bem: Hier: Revisionsrekurs im wohnrechtlichen Außerstreitverfahren. (T2); Veröff: SZ 2010/136

5 Ob 175/10mOGH21.10.2010

Vgl; Bem wie T2

5 Ob 174/10iOGH21.10.2010

Vgl; Bem wie T2

2 Ob 122/11xOGH08.03.2012

Vgl; Beisatz: Für die Bestimmbarkeit des Berufungsantrags ist der gesamte Berufungsschriftsatz maßgeblich. Stellt sich etwa heraus, dass der vorhandene Berufungsantrag auf einem offenbaren und unbeabsichtigten Fehler der Partei beruht und ergibt sich der richtige Berufungsantrag eindeutig aus dem Inhalt der Berufungsschrift, ist die Berufung nicht deshalb zurückzuweisen. (T3)

9 ObA 1/18iOGH25.04.2018
4 Ob 9/18dOGH19.04.2018
10 ObS 117/20hOGH13.10.2020
4 Ob 172/22fOGH18.10.2022

Vgl; Beisatz: Hier: Anfechtungserklärung und der Berufungsantrag erfassten sowohl das Zahlungs- als auch das Feststellungsbegehren. Da die Klägerin in ihren Berufungsgründen Mängel zum Grund des Schadenersatzanspruchs geltend machte, bekämpfte sie damit klar erkennbar auch das Feststellungsbegehren, selbst wenn es in den Berufungsgründen nicht ausdrücklich separat angesprochen wurde. (mwN). (T4)

Dokumentnummer

JJR_19761109_OGH0002_0040OB00115_7600000_002