OGH 3Ob174/74 (RS0018599)

OGH3Ob174/7425.11.2021

Rechtssatz

Zur Wandlung bedarf es mangels Parteienübereinkunft eines gerichtlichen Erkenntnisse, das den Vertrag ex tunc aufhebt. Die bloße Androhung der Wandlung für den Fall, dass vorhandene Mängel einer Sache vom Verkäufer nicht innerhalb der ihm gesetzten Frist behoben werden sollten, bewirkt daher, auch wenn dieser der Aufforderung nicht nachkommt, noch keine rückwirkende Vertragsaufhebung.

Normen

ABGB §932 IIIa
ABGB §932 IIIe

3 Ob 174/74OGH03.12.1974

Veröff: SZ 47/138 = EvBl 1975/183 S 394

1 Ob 531/77OGH08.06.1977

Veröff: SZ 50/85 = EvBl 1978/9 S 48 = JBl 1978,374

3 Ob 565/80OGH30.07.1980

Auch

1 Ob 718/80OGH14.01.1981

Veröff: JBl 1982,38 (hiezu kritisch Wilhelm)

6 Ob 623/81OGH17.05.1981

nur: Zur Wandlung bedarf es mangels Parteienübereinkunft eines gerichtlichen Erkenntnisse, das den Vertrag ex tunc aufhebt. (T1); Beisatz: Einredeweise kann jedoch die Wandlung des Vertrages nur im Verfahren auf Grund einer Klage auf Erfüllung des Geschäftes, in dessen Rahmen die angeblich mangelhafte Lieferung erfolgt ist, geltend gemacht werden, nicht aber in einem Verfahren, das der Vertragspartner aus einem anderen Rechtsgrund eingeleitet hat. (T2)

6 Ob 632/82OGH19.05.1983

nur T1

8 Ob 519/85OGH10.10.1985

nur T1

6 Ob 653/86OGH06.11.1986

nur T1; Veröff: JBl 1987,383 = NZ 1987,204

4 Ob 586/87OGH12.01.1988

Auch; nur T1

6 Ob 639/88OGH10.11.1988

Veröff: SZ 61/238 = RdW 1989,96 = JBl 1989,241; hiezu Czermak JBl 1989,87 = ÖBA 1989,627

1 Ob 554/91OGH24.04.1991

nur T1; Veröff: ecolex 1991,683

1 Ob 579/94OGH27.02.1995

Auch; nur T1; Beisatz: Die Rechtslage wird mit obligatorischer Wirkung rückwirkend gestaltet; die aufgrund des Vertrags vollzogenen Übereignungsakte sind zwar sachenrechtlich weiter wirksam, es bestehen aber nun schuldrechtliche Ansprüche auf Rückübertragung des Geleisteten. (T3) Veröff: SZ 68/42

2 Ob 131/98yOGH25.03.1999

Auch; nur T1; Beisatz: Bei einer berechtigten Wandlungserklärung kommt es nicht darauf an, ob sich der Beklagte danach zur Verbesserung bereit erklärt hat. (T4)

6 Ob 147/05vOGH01.12.2005

Beisatz: Das Gestaltungsrecht auf gänzliche Aufhebung des Vertrags vollzieht sich noch nicht durch die einseitige Erklärung des Erwerbers der Kaufsache. Es bedarf hiezu vielmehr der Parteienübereinkunft oder mangels einer solchen eines richterlichen Urteils, das dann die Rechtssache mit obligatorischer Wirkung rückwirkend gestaltet. (T5)

7 Ob 270/08vOGH29.04.2009

Auch; Beis wie T3; Beis wie T5

2 Ob 202/11mOGH20.09.2012

Vgl; nur T1; Vgl Beis wie T3 nur: Die Rechtslage wird mit obligatorischer Wirkung rückwirkend gestaltet. (T6); Vgl Beis wie T5; Veröff: SZ 2012/94

5 Ob 80/21gOGH25.11.2021

Vgl; Nur Beis wie T2; Beis wie T3

Dokumentnummer

JJR_19741203_OGH0002_0030OB00174_7400000_004

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