OGH 4Ob233/06b (RS0121785)

OGH4Ob233/06b30.3.2020

Rechtssatz

Bei Beurteilung der Irreführungseignung einer Arzneimittelwerbung ist auch dann ein strenger Maßstab anzulegen, wenn sie sich an Fachleute richtet. Die Werbung mit für den Werbenden günstigen Teilergebnissen einer medizinischen Studie kann dann zur Irreführung geeignet sein, wenn sie nicht zugleich deutlich macht, welche primären Ziele die zitierte Studie verfolgte und zu welchen Ergebnissen sie in Bezug auf diese Ziele gelangte.

Normen

AMG §6 Abs2
AMG §6 Abs3 Z1
AMG §50a Abs3 Z1
AMG §55 Abs2
AMG §55 Abs4
UWG §1 C1
UWG §1 C2
UWG §1 D1c
UWG §2 C2a

4 Ob 233/06bOGH13.02.2007
4 Ob 58/07vOGH22.05.2007

Vgl; Beisatz: Bei der Prüfung, ob die Beklagte mit gutem Grund annehmen konnte, ihre Werbung verstoße nicht gegen die einschlägigen Bestimmungen des Arzneimittelgesetzes, ist wegen des unmittelbaren Wettbewerbsbezugs dieser Vorschriften und des hohen Werts des damit geschützten Rechtsguts (der Gesundheit der Patienten) bei der Prüfung der Vertretbarkeit - ebenso wie bei jener der Irreführungseignung einer Arzneimittelwerbung - ein strenger Maßstab anzulegen. (T1)

4 Ob 78/07kOGH12.06.2007

nur: Bei Beurteilung der Irreführungseignung einer Arzneimittelwerbung ist auch dann ein strenger Maßstab anzulegen, wenn sie sich an Fachleute richtet. (T2)

4 Ob 174/07bOGH13.11.2007

nur T2

4 Ob 96/14tOGH21.10.2014

Vgl auch

4 Ob 184/15kOGH17.11.2015

Auch

4 Ob 136/17dOGH20.02.2018

Auch

4 Ob 200/19vOGH30.03.2020

Vgl

Dokumentnummer

JJR_20070213_OGH0002_0040OB00233_06B0000_001