OGH 8Bkd1/96 (RS0101382)

OGH8Bkd1/9612.5.2020

Rechtssatz

Wenn ein Rechtsanwalt die ihm als Treuhänder übertragenen Aufgaben nicht entsprechend dem Treuhandauftrag erfüllt, verletzt er selbst dann Berufspflichten, wenn mit diesem treuewidrigen Verhalten kein vermögensrechtlicher Nachteil für den Treugeber verbunden ist.

Normen

DSt 1990 §1 Abs1 C4

8 Bkd 1/96OGH20.05.1996
6 Bkd 6/95OGH11.11.1996
16 Bkd 7/98OGH22.06.1998
16 Bkd 1/98OGH04.05.1998
2 Bkd 6/98OGH26.04.1999
1 Bkd 8/99OGH04.10.1999
2 Bkd 5/02OGH10.03.2003

Auch

11 Bkd 2/05OGH25.07.2005

Auch

13 Bkd 2/05OGH19.12.2005

Auch

6 Bkd 2/06OGH19.03.2007

Beisatz: Im Rahmen sachgerechter Tätigkeit einer Rechtsanwaltskanzlei würde eine wesentliche Vertragsänderung in der Form, dass abgehend von der ursprünglichen Treuhandvereinbarung der Kaufpreis direkt auf das Konto der Verkäuferin zu überweisen ist, schriftlich formuliert und von den Parteien unterfertigt werden. (T1)

14 Bkd 11/07OGH14.04.2008

Beisatz: Hier: Treuwidrige Nutzung von Löschungsquittungen für Pfandrechte, wobei die Abschlagszahlung nicht wie vereinbart Zug-um-Zug, sondern erst einen Monat später geleistet wurden. (T2)

16 Bkd 8/10OGH31.01.2011

Auch; Beisatz: Die Nichteinhaltung der gegenüber einem Kreditinstitut übernommenen Verpflichtungen bildet eine besonders schwer wiegende Berufspflichtverletzung und eine empfindliche Beeinträchtigung des Ansehens des Anwaltsstandes, und zwar auch dann, wenn mit dem treuwidrigen Verhalten kein vermögensrechtlicher Nachteil für den Treugeber verbunden ist. (T3)

16 Bkd 3/11OGH20.06.2011
2 Bkd 2/10OGH10.08.2011
7 Bkd 4/11OGH07.05.2012

Auch

14 Bkd 4/12OGH20.11.2012
28 Os 7/14kOGH26.02.2015

Auch

20 Ds 6/19sOGH12.05.2020

Dokumentnummer

JJR_19960520_OGH0002_008BKD00001_9600000_001