OGH 4Ob58/07v (RS0122128)

OGH4Ob58/07v17.11.2015

Rechtssatz

Die Auffassung, dass § 50a Abs 3 Z 3 AMG idF des BG BGBl I 153/2005 (früher § 50 Abs 2 Z 3 AMG aF) nicht verlangt, dass Werbeaussagen zu Arzneimitteln von der Fachinformation positiv (ausdrücklich) gedeckt sein müssen, ist mit guten Gründen vertretbar. Gegen § 1 UWG iVm § 50a Abs 3 Z 3 AMG verstößt eine Werbung daher nur dann, wenn sie Angaben enthält, die mit dem Inhalt der Fachinformation im engeren Sinn unvereinbar sind, dh in einem sachlichen Widerspruch dazu stehen.

Normen

AMG §50a Abs3 Z3
UWG §1 C2

4 Ob 58/07vOGH22.05.2007
4 Ob 78/07kOGH12.06.2007

Beisatz: Für Arzneimittelspezialitäten, die nicht in die gesetzlich strenger geregelte Gruppe der Homöopathika fallen, ist daher die Werbung mit (tatsächlich zutreffenden) Wirkungen, die in der Fachinformation nicht genannt sind, den dort enthaltenen Informationen aber auch nicht widersprechen, nicht unlauter (iS eines Verstoßes gegen §1 UWG). (T1); Beisatz: Hier: Hinweis auf Reduktion der Diabetesinzidenz in Werbung an Ärzte, obwohl Arzneimittel nur für Bluthochdruck zugelassen ist. (T2)

4 Ob 174/07bOGH13.11.2007

nur: Gegen § 1 UWG iVm § 50a Abs 3 Z 3 AMG verstößt eine Werbung nur dann, wenn sie Angaben enthält, die mit dem Inhalt der Fachinformation im engeren Sinn unvereinbar sind, dh in einem sachlichen Widerspruch dazu stehen. (T3); Beis ähnlich wie T1 jedoch: Eine (nicht irreführende) Werbung mit Wirkungen, die nicht in der Fachinformation genannt sind, ist grundsätzlich zulässig. (T4)

4 Ob 184/15kOGH17.11.2015

Auch; Beisatz: Hier: § 50a Abs3 Z3 AMG idF BGBl I 110/2012. (T5), nur T3

Dokumentnummer

JJR_20070522_OGH0002_0040OB00058_07V0000_001

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