OGH 4Ob27/11s (RS0127040)

OGH4Ob27/11s5.7.2011

Rechtssatz

I. Dem Gerichtshof der Europäischen Union wird gemäß Art 267 AEUV folgende Frage zur Vorabentscheidung vorgelegt:

Ist Art 5 der Richtlinie 2005/29/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 11. Mai 2005 über unlautere Geschäftspraktiken im binnenmarktinternen Geschäftsverkehr zwischen Unternehmen und Verbrauchern und zur Änderung der Richtlinien 84/450/EWG, 97/7/EG, 98/27/EG und 2002/65/EG sowie der Verordnung (EG) Nr 2006/2004 (Richtlinie über unlautere Geschäftspraktiken) dahin auszulegen, dass bei irreführenden Geschäftspraktiken iSd Art 5 Abs 4 dieser Richtlinie eine gesonderte Prüfung der Kriterien des Art 5 Abs 2 lit a der Richtlinie unzulässig ist?

Normen

AEUV Lissabon Art267
EG‑RL 2005/29/EG ‑ Richtlinie über unlautere Geschäftspraktiken UGP‑RL 32005L0029 Art5
EG‑RL 2005/29/EG ‑ Richtlinie über unlautere Geschäftspraktiken UGP‑RL 32005L0029 Art6
EG‑RL 2005/29/EG ‑ Richtlinie über unlautere Geschäftspraktiken UGP‑RL 32005L0029 Art7
EG‑RL 2005/29/EG ‑ Richtlinie über unlautere Geschäftspraktiken UGP‑RL 32005L0029 Art8
EG‑RL 2005/29/EG ‑ Richtlinie über unlautere Geschäftspraktiken UGP‑RL 32005L0029 Art9

4 Ob 27/11sOGH05.07.2011
4 Ob 47/12hOGH17.04.2012

Vgl auch; Beisatz: Selbst wenn man die Einhaltung der beruflichen Sorgfalt für relevant hielte, müsste sie bei objektiver Irreführungseignung einer Geschäftspraktik vom belangten Unternehmer behauptet und bewiesen werden. (T1)

4 Ob 72/12kOGH11.05.2012

Vgl auch; Beis wie T1

4 Ob 127/12yOGH18.09.2012

Auch; Beis wie T1

4 Ob 202/12bOGH28.11.2012

Vgl auch; Beis wie T1

4 Ob 183/13kOGH19.11.2013

Vgl auch; Beisatz: Mit Urteil des Gerichtshofs vom 19. September 2013, Rs C‑435/11, antwortete der Europäische Gerichtshof, dass die hier maßgebliche Richtlinie dahin auszulegen ist, dass im Fall einer Geschäftspraxis, die alle in Art 6 Abs 1 dieser Richtlinie genannten Voraussetzungen für eine Einstufung als den Verbraucher irreführende Praxis erfüllt, nicht geprüft zu werden braucht, ob eine solche Praxis auch den Erfordernissen der beruflichen Sorgfalt im Sinn von Art 5 Abs 2 lit a der Richtlinie widerspricht, um sie als unlauter und mithin nach Art 5 Abs 1 der Richtlinie verboten ansehen zu können. (T2)<br/>Bem: Siehe auch RS0129125. (T3)

Dokumentnummer

JJR_20110705_OGH0002_0040OB00027_11S0000_001

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