OGH 7Ob2224/96a (RS0106980)

OGH7Ob2224/96a29.1.1997

Rechtssatz

Der Versicherer muss Fehlvorstellungen, die der Versicherungsnehmer über den Deckungsumfang äußert, richtigstellen. Es besteht daher eine Aufklärungspflicht des Versicherers über einen Risikoausschluss, wenn erkennbar ist, dass der Versicherungsnehmer den Versicherungsschutz gerade für ein ausgeschlossenes Risiko anstrebt. Umso eher liegt ein pflichtwidriges Verhalten vor, wenn der Versicherungsnehmer in seinen irrigen Vorstellungen über den Inhalt des Versicherungsproduktes noch bestärkt wird.

Normen

VersVG §43
VersVG §44

7 Ob 2224/96aOGH29.01.1997

Veröff: SZ 70/15

7 Ob 264/02bOGH27.11.2002
7 Ob 224/05zOGH19.10.2005
7 Ob 49/06sOGH30.08.2006
7 Ob 229/08iOGH03.06.2009

Auch; Beisatz: Hier: Irrige Vorstellung über Auslandsdeckung. (T1)

7 Ob 94/09pOGH28.10.2009

Beisatz: Hier: Unterlassener Hinweis des Versicherungsagenten auf die Unterversicherung (Art 10 ABS; LAEFLS Fassung 1/2003). (T2)

7 Ob 155/10kOGH29.09.2010

Auch

7 Ob 34/11tOGH27.04.2011

Auch

7 Ob 72/11fOGH31.08.2011

Beisatz: Hier: Nachvertragliche Warn- bzw Aufklärungspflicht. (T3); Veröff: SZ 2011/112

7 Ob 190/11hOGH21.12.2011
7 Ob 100/11yOGH28.03.2012
7 Ob 157/12gOGH14.11.2012

Vgl auch

7 Ob 20/14pOGH22.04.2014

Auch; Erkennbare Fehlvorstellungen, insbesondere etwa auch, dass der Versicherungsnehmer Versicherungsschutz gerade für ein ausgeschlossenes Risiko anstrebt, sind vom Versicherer richtig zu stellen. (T4)

7 Ob 33/15aOGH09.04.2015

Beisatz: Ist offensichtlich, dass bei den genannten Gesamtbaukosten gar keine Deckung besteht und fällt dies offenkundig dem Versicherungsmakler nicht auf, ist der Versicherer verpflichtet, auch den Versicherungsmakler zumindest in allgemeiner Form auf seine Fehlvorstellung hinzuweisen. (T5)

7 Ob 198/20yOGH27.01.2021

Vgl auch

Dokumentnummer

JJR_19970129_OGH0002_0070OB02224_96A0000_003