OGH 13Os45/86 (RS0087720)

OGH13Os45/8623.10.1986

Rechtssatz

Beim § 12 SGG sind der Versuch und die Beteiligung daran gemäß § 15 Abs 3 StGB nicht strafbar, wenn nach der Art des Objektes, an dem sich der Angriff auf das geschützte Rechtsgut (die menschliche Gesundheit) realisiert, die Verletzung dieses Rechtsguts und damit die Deliktsvollendung unter keinen Umständen möglich ist. Ob dies der Fall ist, ist objektiv (nach der wahren Sachlage) zu beurteilen, die zur Zeit der Versuchshandlung bestanden hat, mag sie auch erst später hervorgekommen sein.

Normen

SGG nF §12 IF
StGB §15 Abs3 D

13 Os 45/86OGH23.10.1986

Verstärkter Senat; Veröff: EvBl 1987/5 S 19 = RZ 1986/77 S 277 (dort irrig als 12 Os 45/86) = SSt 57/81

5 Ob 508/86OGH24.02.1987

Beisatz: Hier: Beurteilung der Tauglichkeit eines Versuches bei Widerruf einer Schenkung gemäß § 948 ABGB (§ 15 Abs 3, 153 StGB). (T1) Veröff: NZ 1988,13

13 Os 106/88OGH08.09.1988

Vgl auch

11 Os 49/89OGH30.05.1989

Vgl auch; Beisatz: Betrachtung ex post. (T2)

11 Os 135/89OGH26.01.1990

Vgl auch; Beisatz: Generalisierende Betrachtung ex post. (T3)

11 Os 3/90OGH21.03.1990

Vgl auch; Beis wie T3

13 Os 104/90OGH11.10.1990

Vgl auch

12 Os 15/91OGH11.04.1991

Vgl auch; Beis wie T3

12 Os 81/91OGH17.10.1991

Vgl auch; Beis wie T3

14 Os 90/91OGH01.10.1991

Vgl auch; Beisatz: Bei der Auftragserteilung zum Transport einer zu diesem Zeitpunkt tatsächlich vorhandenen Suchtgiftmenge an einen sich selbst dafür erbötig machenden Dealer kann bei objektiver ex-post-Betrachtung (EvBl 1987/5 verstärkter Senat) keine Rede davon sein, daß die Tatvollendung unter keinen Umständen möglich gewesen wäre und der (Bestimmungsversuch) Versuch daher absolut untauglich war. (T4) Veröff: JBl 1992,801

11 Os 51/91OGH24.09.1991

Vgl auch; Beis wie T3; Beisatz: Die Prüfung der Versuchstauglichkeit hat sich nach einem abstrahierenden und generalisierenden Maßstab jeweils am konkreten Tatplan zu orientieren. (T5)

15 Os 88/96OGH27.06.1996

Vgl; Beisatz: In bezug auf die absolute Untauglichkeit des Versuches wurde nur für den Fall einer - hier nicht aktuellen - Untauglichkeit des Objektes vom Obersten Gerichtshof in einer Entscheidung eines verstärkten Senates (SSt 57/81 = EvBl 1987/5 = RZ 1986/77 = ÖJZ-LSK 1987/2) die sogenannte "Eindruckstheorie" explizit abgelehnt. Zur Frage einer absoluten Untauglichkeit der Handlung besteht demnach kein Präjudiz im Sinn des § 8 Abs 1 Z 1 OGHG. (T6)

15 Os 71/05pOGH25.08.2005

Vgl auch; Beisatz: Anders als bei der Untauglichkeit des Objektes ist bei der Untauglichkeit der Handlung auf die ex-ante Sicht eines über den Tatplan informierten verständigen Beobachters abzustellen. (T7)

13 Os 59/07mOGH20.06.2007

Beisatz: Hier: Beitragshandlung zum versuchten Inverkehrsetzen einer großen Menge Suchtgift zu einem Zeitpunkt, als das tatverfangene Suchtgift schon sichergestellt worden war. (T8)

17 Os 49/14fOGH21.01.2015

Auch

15 Os 143/18wOGH08.11.2018

Auch; Beis wie T1

Dokumentnummer

JJR_19861023_OGH0002_0130OS00045_8600000_002

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